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    Inherent Vice - Natürliche Mängel
    Durchschnitts-Wertung
    3,4
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    Rüdiger Wolff
    Rüdiger Wolff

    13 Follower 62 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 23. Februar 2015
    Leicht bekiffter Hippie-Detektiv
    Sicher kein leichter Fall, einen Roman von Th. Pynchon zu verfilmen. Ich habe noch keinen gelesen. Nach diesem Film von P.T. Anderson, der schon fantastische Filme (Magnolia ) inszeniert hat, werde ich auch bestimmt keinen von ihm lesen. Denn dieser Film, der nach dem wohl, so sagt man, zugänglichsten Roman von Pynchon gedreht wurde, hat mich weder begeistert noch irgendwie überzeugt. Wenn ich erst einen chaotischen Roman lesen muß, um den daran anschließenden Film einigermaßen zu verstehen und gut zu finden, dann kann man meinetwegen alle Kinos schließen. (Erfreulicherweise wird das nicht passieren). In diesem Film gibt es weder einen roten Faden zum Handlungsverständnis, noch wird irgendein Anspruch auf Logik erfüllt. Man sieht Puzzlesteine, die nicht passen und fragt sich, was das ganze soll.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 20. März 2015
    "Inherent Vice" ist ein Film, der in erster Linie von seiner liebevollen Zeitgeist- und Charakterzeichnung lebt. Allen voran der ganz groß aufspielende Joaquin Phoenix war für mich einfach Freude pur! Er ist saucool, tapsig, ehrlich, verschlossen, berechenbar, überraschend, ein bisschen schlau, ein bisschen doof...irgendwie alles, und einfach liebenswert. Die Verachtung, die ihm und seinem Liefstyle von (fast) allen Seiten entgegengebracht wird, verstärkt seine Wirkung noch. Nennen wir es mal den "Dude-Effekt". Ingesamt kam "His Dudeness" mir öfters in den Sinn, Parallelen sind nicht zu leugnen und sicher auch nicht ungewollt.

    So stolpert der "Doc" im Verlauf des Films durch eine Geschichte, die ein bisschen so ist wie er selbst: schwer greifbar, nicht wirklich konsistent und dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Der einzige rote Faden im Geschehen bleibt der Doc mit seinem Spliff. Szenerie und Charaktere wechseln bunt durch und entfalten nach und nach eine Welt, die zwischen den Welten wandelt. Die 70er haben gerade begonnen, und doch scheint der Doc mitsamt seinem Hippietum schon längst aus der Zeit gefallen zu sein. Seine Werte, sein gesamter Lifestyle wird von den anderen Figuren zwar offen abgelehnt, dennoch ist zwischen den Zeilen stets auch deren Sehnsucht erkennbar, ein Teil dessen zu sein.

    Exemplarisch hierfür die wunderbaren Interaktionen mit dem toughen Cop "Bigfoot", gespielt von Josh Brolin. Er streckt dem haarigen Hippie zwar seine kernige Fassade der Abscheu entgegen, hört aber dessen Ausführungen durchaus angeregt zu und diskutiert mit dem Doc auf einer fruchtbaren Ebene. Die beiden stehen an zwei ganz verschiedenen Enden der Skala, aber vielleicht treffen sie sich gerade deshalb in einer gesunden Mitte. Das alles natürlich immer nur unterschwellig, denn offene Sympathie für den Doc würde Bigfoots Welt aus den Angeln heben.

    Docs Interaktionen mit den zahlreichen übrigen Figuren sind nicht weniger spannend, und so ergibt sich ein sehr unterhaltsames Mosaik, das sich zu einem absolut überdurchschnittlichen Film zusammenfügt, der mir persönlich einfach sympathisch ist und bereits nach einem Mal ansehen geradezu ans Herz gewachsen ist.

    Vielleicht abschließend ein Rat für alle, die sich den Film noch anschauen wollen: es handelt sich um einen derjenigen Filme, die sich erst mit der Sympathie des Zuschauers wirklich entfalten. Wer voreingenommen oder mit zu hohen Erwartungen rangeht, der wird im Endeffekt einen schlechteren Film sehen, als derjenige, der einfach eintaucht und sich auf die Reise mitnehmen lässt.
    niman7
    niman7

    863 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Mai 2016
    Im neuen Streifen "Inherent Vice" vom Regie Wunderkind Paul Thomas Anderson erzählt er die Geschichte des Dauer kiffenden Privat-Detektivs Larry "Doc" Sportello. Eines Tages taucht Doc´s Ex in seinem Büro auf und erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte: Der Immobilien-Hai Michael Wolfmann (Eric Roberts) ist plötzlich spurlos verschwunden! Doc nimmt den Fall an und ergattert schnell die erste Spur. Diese führt ihn einem Bordell mitten in der Wüste. Dort wird er aus dem Hinterhalt bewusstlos geschlagen. Am nächsten morgen wacht er umzingelt von Polizisten und einer Leiche nebenan...
    "Inherent Vice" spielt im Jahre 1970 und geht gut 2,5 Stunden lang.
    Wer die Filme von "PTA" (Magnolia, There will be blood) kennt, weiß was ihn erwartet! Kein herkömmlicher Film, viele Dialoge, schräge Figuren und ein sehr spezieller Stil. Ich würde fast schon sagen, mit "Inherent Vice" legt er noch eine Schippe drauf! Der Film ist definitiv nicht für jedermann. Warum ist er das nicht? Die 2,5 Stunden werden in einem unfassbar langsamen Tempo erzählt. Höhepunkte gibt es praktisch nicht. Der Streifen fühlt sich stets so an, als hätte "PTA" seinen Darsteller Joaquin Phoenix auf ein Boot gelegt, ins Wasser geschoben und er wiederum treibt ziellos umher. Und das bis zum Ende! Denn selbst das Ende ist nicht wirklich schlüssig. Wer aber Gefallen an Filmen wie "Shinatown" oder "The Big Lebowski" fand, wird sich hier wohl fühlen. Zwar ist nicht ganz so ein Meisterwerk wie die zwei genannten, aber ich habe mich großartig unterhalten gefühlt. Grund dafür ist für mich unter anderem auch die Figur des Doc. Mit dieser Figur hat für mich Phoenix auch eine Art "Dude" erschaffen. Er macht unheimlich viel Spaß und möchte sich am liebsten zu ihn gesellen. Selbst wenn der durchgeknallter Bulle Christian "Big Foot" (Josh Brolin) seine Wohnungstür eintritt, sagt er nichts mehr als im ganz ruhigen Ton "hey Mann wieso trittst du meine Tür ein". Übrigens urkomisch von Tobias Kluckert gesprochen. Aber auch abseits der vielen skurrilen und witzigen Figuren, macht der Film Spaß. Der 70er Jahre Hippie Look (die Bullen verabscheuen Hippies!), macht schlicht und ergreifend sehr viel Spaß. Es ist ein klassischer Feel-Good-Movie. Dazu wird er stets von den klassischen und ruhigen Klängen begleitet.
    Auch wenn Inherent Vice für jede Menge Lacher sorgt und einfach zu cool aussieht und wirkt, war die Handlung zu schwach. Im Prinzip existiert sie auch gar nicht! Viele Dinge wie der asiatische Drogenring sind mehr oder weniger Mittel zum Zweck damit Doc von A nach B rennt. Sie ist jetzt kein absoluter Reinfall (die Hintergrundgeschichte von Wolfmann war recht interessant), aber auch nichts, was einen nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Die Figur von Owen Wilson verstärkt zusätzlich das Verwirrtheitsgefühl. So musste ich nach dem Film mir auch erstmal den Inhalt auf Wikipedia durchlesen!
    FAZIT: PTA bringt uns mit "Inherent Vice" zwar einen unheimlich witzigen und ultracoolen Film der mit tollen Figuren glänzt, aber er funktioniert nicht so wirklich als Ganzes. Dafür ist er viel zu wirr erzählt
    und auch nicht konsequent.
    Kinobengel
    Kinobengel

    464 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 4. März 2015
    Kult-Regisseur Paul Thomas Anderson hat nach „The Master“ wieder Joaquin Phoenix für eine Hauptrolle engagieren können. „Inherent Vice - Natürliche Mängel“ ist in den deutschen Kinos angekommen. Das Drehbuch adaptierte Anderson, die Vorlage ist ein Roman von Thomas Pynchon.

    Larry Sportello (Joaquin Phoenix) lebt das lässige Leben in L.A. Anfang der 1970er. Immer einen Joint griffbereit, betreibt er ein Privatdetektivbüro im Nebenzimmer einer Arztpraxis und wird deshalb „Doc“ genannt. Ex-Freundin Shasta (Katherine Waterston) bittet ihn um Hilfe, denn sie vermutet, dass ihr neuer Lover, ein reicher Immobilien-Hai, entführt werden soll, und zwar von dessen Ehefrau und ihren Verbündeten. „Doc“ nimmt den Auftrag an. Als die Entführung tatsächlich stattfindet und ein Mord geschieht, ist Lieutenant Detective Christian F. „Bigfoot“ Bjornsen (Josh Brolin) zur Stelle. Der charismatische Polizist ist so ziemlich das Gegenteil von Larry, kennt diesen seit vielen Jahren und tritt ihm ab sofort auf den Füßen herum.

    Joaquin Phoenix hat sich für „The Master“ die Seele aus dem Leib gespielt. Und absolut cool macht er den Larry. Die mit Fragezeichen durchsetzte Mimik von „Doc“ und das Gehabe, der Umgang mit „Bigfoot“ und den anderen Beteiligten verwandeln den Privatdetektiv in einen Sympathieträger, der für seine Aufträge kein Geld sieht. Anderson hält die Linse drauf, ist ihm auf den Spuren, immer in seinem Gesicht. Vor der Leinwand macht es einen Riesenspaß, dieser Type zuzuschauen. So ist es ein typischer Anderson-Film, der den Hauptcharakter nicht aus den Augen lässt. Und darum ist der Zuschauer stets dabei, wenn Larry wieder eine Formulierung nicht versteht, benutzt wird und durch seinen Fall im Dunkeln tappt. Und darum muss der Zuschauer sich darauf einlassen, genauso planlos wie Larry durch den Film zu stolpern. Neue undurchsichtige Figuren tauchen auf, machen etwas und erzeugen Stirnrunzeln. Nicht nur bei Sportello. Der kann sich das Dope reinziehen und sich Handlungsteile herbei halluzinieren, der Kinogänger …hm, eher weniger. Das ist anstrengend und macht den dialoglastigen Plot nicht spannender. Anderson ist bekannt dafür, vom üblichen Erzählschema abzuweichen. Dies vorher zu wissen, erleichtert jedoch nur geringfügig. Die beiden letzten Filme des US-amerikanischen Regisseurs („The Master“ 2012, „There Will Be Blood“ 2007) sind herausragende Werke und inhaltlich schwere Kost, aber erheblich angenehmer zu verfolgen.

    „Inherent Vice - Natürliche Mängel“ ist ein interessanter Trip mit einer meisterlich eingefangenen und gespielten Hauptfigur. Nicht geeignet für Zuschauer, die einen roten Faden brauchen.
    Zach Braff
    Zach Braff

    319 Follower 358 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. Februar 2015
    Mal wieder ein ganz starkes Filmchen von Paul Thomas Anderson. Joaquin Phoenix vergöttere ich sowieso spätestens seit "I'm Still Here" und in den letzten Jahren ist er meiner Meinung nach auch ein Garant für richtig gute Filme. "Inherent Vice" ist einfach herrlich schräg, bietet so viele wunderbar verrückte Charaktere und strotzt förmlich vor bunter, 70er-Jahre Energie. Der Soundtrack ist einfach super lässig und wenn diese ultra-entspannte Erzählerstimme anfängt über Doc Sportello zu reden, fühlt man sich einfach wohl. Das schöne ist, dass neben den Unmengen an Figuren die Story nicht zu kurz kommt und das ganze auch noch extrem lustig ist. Zwar fällt es einem mitunter schwer durch die ganzen Verschachtelungen durchzublicken, aber irgendwie ist das während des Schauens auch egal. Irgendwo zwischendrin hätte man das ganze vielleicht auch 10-15 Minuten kürzer drehen können, aber im Großen und Ganzen hält "Inherent Vice" absolut was es verspricht.
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    149 Follower 785 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 5. März 2023
    Ganz großes Kino, der Film ist mindestens so gut wie ein überdurchschnittlicher Davis Lynch Streifen, findet seinen eigenen Rhythmus und Stil schnell und macht dann einfach Spaß. Das es am Ende etwas lang wird, sein ihm verziehen, dafür liegen Ausstattung und Musik noch über 5*- Niveau.
    Cursha
    Cursha

    7.035 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 21. Februar 2016
    Allen voran geht ein grandioser Cast, an dessen spitze Joaquin Phoenix steht. Die Handlung ist witzig und erinnert an die Coen Brüder. Auch das Drehbuch ist sehr gut geschrieben und ist die größte Stärke des Films. Der Soundtrack ist ebenfalls stark und auch die Nebenrollen sind mit Brolin, Withersboon und del Toro ebenfalls toll besetzt. Einzige Schwäche ist, das der film an manchen Stellen einfach zu lang ist.
    PrivatePaula
    PrivatePaula

    3 Follower 19 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 27. Mai 2017
    Inherent Vice ist ein wenig wie der böse, nihilistische Bruder von The Big Lebowski. Der dauerbekiffte Privatdetektiv Doc Sportello bekommt von seiner Exfreundin den Auftrag ihren verschwundenen Freund einen jüdischen Millionär aufzuspüren. Bei seinen ersten Ermittlungen wird Doc in einen Mord verwickelt und gerät immer weiter in eine Verschwörung rund um Zwangsprostitution und einen internationalen Heroinring. Die Geschichte ist genauso, wenn nicht sogar noch bekloppter als sie klingt und überzeugt mit einem abgefahrenen Humor, der immer wieder von hochdramatischen und zum Teil brutalen Szenen konterkariert werden. Auch die Darsteller überzeugen durch die Bank und stellen ihre ambivalenten Charaktere durchweg überzeugend dar. Allen voran Joaquin Pheonix der seinen sarkastischen, seineb Mitstreitern geistig stets überlegenen und gleichzeitig leicht depressiven Privatdetektiven mit einer überzeugenden Kraft und stiehlt seinen Kollegen in jeder Szene die Show.
    Inherent Vice ist einer der witzigsten und psychodelischsten Trips der letzten Jahre und damit auch einer der besten Filme der letzten Jahre.
    Daniel P.
    Daniel P.

    81 Follower 227 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. Februar 2015
    Paul Thomas Anderson ist mal wieder ein Top-Film gelungen. Nachdem ich “The Master“ ein wenig “zäh“ fand, ist hier alles “groovie“. Joaquim Phoenix als gammeliger Hippie-Detektiv in den wilden 70er ist einfach zu lustig. Die Story ist so wirr wie seine Kiffer-Gedankengänge. Klasse!
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 22. Februar 2015
    Ein Film, den die Welt nicht braucht! Selten so verschwendete 2 Stunden verbracht. Vielleicht kann man den Film lustig finden, wenn man mindestens so stoned ist wie die Protagonisten. Für die paar witzigen, interessanten Szenen definitiv zu lang.
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