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    Lola Montez
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    Zedda Zogenau
    Zedda Zogenau

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    4,0
    Veröffentlicht am 8. Januar 2024
    Am Ende glich das Leben von Lola Montez (Martine CAROL) einer Zirkusvorstellung. Und genau das stellt der ungewöhnliche Film von ACADEMY AWARD nominee Max OPHÜLS (im Jahre 1953 war der deutsche Regisseur für PLÄSIER nominiert worden) mit aller Deutlichkeit heraus.

    Eine der berühmtesten Kurtisanen des 19. Jahrhunderts wird als Hauptattraktion in der Manege vorgeführt. Ein Stallmeister (der zweifache ACADEMY AWARD winner Peter USTINOV, 1961 für SPARTACUS und 1965 für TOPKAPI ausgezeichnet) führt als Conferencier durch die verschiedenen Lebensstationen der berühmten Tänzerin und Geliebten von berühmten Männern. Dabei fing alles ganz harmlos an: Mit dem revolutionären Studenten (ACADEMY AWARD nominee Oskar WERNER, 1966 für DAS NARRENSCHIFF nominiert) oder dem schneidigen Leutnant James (Ivan DESNY) wäre sicherlich auch ein normaleres Leben möglich gewesen. Aber schon früh von der eigenen Mutter zum Streben nach Höherem angetrieben, lässt sich die schöne Lola mit dem Komponisten Franz Liszt (Will QUADFLIEG) und sogar dem König Ludwig I. von Bayern (Adolf WOHLBRÜCK) ein. In unruhigen Zeiten wie in den Tagen der Revolution von 1848 kann das auch schiefgehen...

    LOLA MONTEZ aus dem Jahre 1955 ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Film. Vor dem SCHATZ VOM SILBERSEE (1962) gab es im west-deutschen Kino quasi keine Cinemascope-Filme, da diese neue Technologie aus Hollywood einfach zu teuer für die hiesige Produktionslandschaft war. Dass man es für eine Prestige-Produktion wie LOLA MONTEZ dennoch gewagt hat, lag vor allem daran, dass die Verleihfirma mit dem Heimatfilm DER FÖRSTER VOM SILBERWALD einen unerwarteten Kassenerfolg landen konnte. Dann die Besetzung: Mit dem sexy Glamour-Star Martine CAROL aus Frankreich und dem in Wien geborenen Adolf WOHLBRÜCK aus dem Vereinigten Königreich hatte man etablierte Filmstars verpflichtet. Und Peter USTINOV war ja seit seiner fulminanten Vorstellung als Kaiser Nero in QUO VADIS (1951) auch in Hollywood wohlbekannt.

    Die verschachtelte Erzählweise mit Rückblenden war seiner Zeit weit voraus. Das war für das Kinopublikum der 1950er Jahre noch nicht vermittelbar. Die Bilder und die opulente Ausstattung sind aber ein Genuss und heben diesen Klassiker weit über den Durchschnitt hinaus.

    LOLA MONTEZ ist ein herausragend schöner Film, der sich mit der Dekonstruktion eines Mythos befasst. Da hat Max OPHÜLS für das westdeutsche und europäische Kino einen unverrückbaren Meilenstein gesetzt.
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