2013 verkündete der damalige Chef von Studio Ghibli Koji Hoshino, dass es sich bei "Wie der Wind sich hebt" (2013) um den letzten Film von Animationsgenie Hayao Miyazaki handeln würde, was Miyazaki selbst wenig später bestätigte. Dass der zur Premiere von "Der Junge und der Reiher" bereits 82-jährige japanische Filmemacher doch für einen weiteren Film aus dem Ruhestand zurückkam, liegt laut Produzent Toshio Suzuki an Miyazakis Enkel, der seinen Opa mit den Worten: "Großvater wird diese Welt verlassen, aber seine Filme werden bleiben" überzeugen konnte.
Anime-Regisseur Hayao Miyazaki war vor der Produktion seines (vermutlich) letzten Films bereits dafür bekannt, sich gemeinsam mit seinem Team besonders lange Zeit für die handgezeichneten Animationen zu lassen: So wurden in der Vergangenheit in einem Monat in der Regel 7-10 Minuten der Miyazaki-Meisterwerke wie "Chihiros Reise ins Zauberland" (2001) bei Studio Ghibli fertiggestellt. Für "Der Junge und der Reiher" ließen sich sich Miyazaki und seine Animationskünstler aber nicht hetzen, und arbeiteten im Schnitt einen ganzen Monat an weniger als 2 Minuten Animation.
In Miyazakis Heimat Japan wurde "Der Junge und der Reiher" zum neuen Rekordhit des Anime-Studios Ghibli und übertrumpfte das Einspielergebnis von "Das wandelnde Schloss" (2004). Das Verblüffende daran: Der Erfolg an den Kinokassen kam fast ohne Marketing zustande und beschränkte sich nur auf ein einziges Plakatmotiv mit einem Graureiher. So lockten die Namen "Miyazaki" und "Studio Ghibli" selbst ohne Trailer die japanischen Kinogänger in die Lichtspielhäuser.