Montreal: Die arbeitslose Modedesignerin Sophie Malaterre (Karine Vanasse) wird von ihrer Bekannten Claire Maras (Maxim Roy) dazu angehalten, sich bei ihr in der Firma zu bewerben. Doch dann teilt ihr Claire am Tag der Abgabe der Arbeitsproben mit, dass der Chef für zwei Monate im Urlaub ist und die Sache erst einmal auf Eis liegt. Etwas enttäuscht geht Sophie mit Claire einen Kaffee trinken. Die Bekannte will Sophie, die gerade nicht nur beruflich, sondern auch im Liebesleben vom Pech verfolgt wird, aufheitern und erzählt ihr von der Internetseite Switch.com, auf der man mit einem Fremden für eine bestimmte Zeit den Wohnsitz tauschen kann. Sophie sehnt sich nach einem Tapetenwechsel und tauscht ihr Apartment in Kanada mit einer Wohnung in Paris. Ein Lichtblick am Horizont, doch dort angekommen wird sie direkt am ersten Morgen von einer Spezialeinheit verhaftet. Verdacht: Mord! Kommissar Forgeat (Eric Cantona) verhört die junge Frau in dem Glauben, dass es sich um die Besitzerin der Wohnung handelt und teilt ihr mit, dass dort eine Leiche gefunden wurde. Doch nicht genug: Sie hat nicht nur ihre Wohnung getauscht, sondern ihre Identität verloren, denn wie sie erfährt, wurden offenbar alle Informationen über ihr Leben gelöscht...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Switch - Ein mörderischer Tausch
Von Robert Cherkowski
Für die Durchsetzung von Recht und Gerechtigkeit halten wir in der Regel staatliche Institutionen verantwortlich. Was jedoch, wenn die nicht helfen können – oder wollen? Was, wenn Unschuldige zum Spielball maß- und achtloser Bürokratie werden? Kaum jemand hat das besser auf den Punkt gebracht als Franz Kafka mit seiner berühmten Erzählung „Der Prozess", in der sein Protagonist Josef K. ein albtraumhaftes Justiz-Prozedere erleiden muss, ohne jemals über die ihm angelastete Tat aufgeklärt zu werden. Die schreckliche Vorstellung, dass in den Schaltzentralen der Macht bloß ein Buchstabe verrutschen muss, damit – zumindest rein bürokratisch betrachtet – Rechtsansprüche oder gar Identitäten verlorengehen, hat mitunter sehr anspruchsvolle, aber auch ungeheuer unterhaltsame Filme inspiriert. In Terry Gilliams „Brazil" etwa wurde das Kafka-Motiv mit George Orwells „1984" kombiniert. In „Auf der F
In Zeiten, in denen Hollywood nur allzu oft Filme produziert, die von Hetzjagden und mehreren Handlungssträngen nur so strotzen, ist dieser Film eine absolute Wohltat. Umso bitterer ist die Kritik von Herrn Cherkowski, die diesem Film eine Bewertung erteilt, die ihm absolut nicht gerecht wird.
Es ist schön zu sehen, dass es noch Filme gibt, die ruhig aufgebaut werden, sich auf wenige Personen konzentrieren und Verfolgungsjagden dann einsetzen, ...
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