Motomu aus Bochum, Joana und Esragül aus Herne und Kerem aus Duisburg sind JeKi-Kinder. Grundschüler, die bei einem einzigartigen musikalischen Programm mitmachen, das bald über 200.000 Kinder im Ruhrgebiet erreichen soll.
Vor sechs Jahren startete an der Bochumer Musikschule das Projekt "Jedem Kind ein Instrument", das allen Schülern in der ersten Klasse einen spielerischen Zugang zur Musik ermöglicht. Im zweiten Schuljahr dürfen sich die Kinder dann ein Instrument aussuchen, das sie für die nächsten drei Jahre als Dauerleihgabe anvertraut bekommen - ein kreativer Freiraum und ein Angebot, das in seiner umfassenden und grundsätzlichen Förderung für alle Kinder ohne Beispiel in Deutschland ist.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
1,5
enttäuschend
Jedem Kind ein Instrument
Von Sascha Westphal
Das Ruhrgebiet hat sich immer noch nicht von dem Strukturwandel erholt, der 1957 mit der Kohlekrise seinen Anfang nahm. Darüber kann auch eine Großveranstaltung wie „Ruhr 2010" nicht hinwegtäuschen. Während sich Essen und die umliegenden Ruhrgebietsstädte und -Siedlungen „Kulturhauptstadt" nennen dürfen, brechen im Zuge der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise erneut über Jahre und Jahrzehnte gewachsene lokale (kulturelle) Strukturen in sich zusammen. Ein Projekt, das allerdings deutlich von den Kulturhauptstadt-Möglichkeiten und -Millionen profitiert hat, ist das seit dem Schuljahr 2007/2008 im Ruhrgebiet angebotene Programm „Jedem Kind ein Instrument". In Anlehnung an „El Sistema", ein seit Jahrzehnten existierendes venezolanisches Projekt, das sich an die Kinder in den dortigen Barrios richtet, soll „JeKi" allen im Ruhrgebiet lebenden Grundschulkindern die Chance geben, ein Inst