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3,0
Veröffentlicht am 22. April 2010
"Mein Leben" erzählt die Leidensgeschichte des Marcel Reich-Ranicki, beginnend 1927, als Marcel als kleiner Junge nach Berlin zum Onkel geht, um eine deutsche Schulausbildung zu erhalten und endend in den 50er Jahren mit der Emigration nach Westdeutschland. Dazwischen erlebt Marcel die Grauen des 2.Weltkriegs und der Judenverfolgung, aber auch die antisemitische Haltung im Nachkriegs-Polen.
In einem Gespräch mit einem polnischen Geheimdienstler 1949 erinnert sich Marcel an die Zeit vor 1949. Diese Art und Weise wie die Rückblenden eingeführt werden, finde ich nicht gut und teils sehr konstruiert. Ich weiß nicht, ob es dieses Gespräch so in der Form tatsächlich gegeben hat, aber es wirkt sehr konstruiert, wenn Marcel dann gefragt wird "Erzählen Sie mir mal vom Ghetto" und Marcel erinnert sich dann. Man hätte dies vll so machen können, dass Marcel, während er seine Autobiographie schreibt, sich an früher erinnert.
Die schauspielerische Leistung im Film ist solide, aber keiner sticht hervor. Zu Schweighöfer passt die Rolle des Marcel nicht wirklich, eig. wird er ihr nicht gerecht.
Insgesamt ein solider Film, der das wichtigste vom Werdegang des Reich-Ranicki beinhaltet.
Total langweiliger Scheiss. Da konnte man noch so viel mehr rausholen. Wie kann man bei so einer guten Vorlage so viel versauen. Es ist alles so lahm und uninteressant, die Schauspieler sind OK ich habe aber trotzdem mehr erwartet. Fazit: Es ist ein erbärmlicher 0815 DramaFIlm der mit dem Namen MRR versucht mehr Zuschauer anzulocken. Nicht anschauen ihr werdet es bereuen.
Deswegen fand ihn wohl Marcel Reich-Ranicki selbst "hervorragend". Dass er kein Urteilsvermögen für Filme hat, zeigte sich bei seinem Interview bei Beckmann. Auf die Frage, ob er Roberto Benigni's "Das Leben ist schön" gesehen habe, verneinte er dies mit der Begründung, dass er nicht viel mit Filmen anfangen kann, die auf eine humorvolle Art mit dem Nationalsozialismus umgehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er sich "Der Pianist" und "Schindler's Liste" auch nicht angesehen hat.
Der Film "Mein Leben" hatte wenig dramatisches oder bewegendes zu bieten und wirkte bisweilen aufgesetzt. Die schauspielerische Leistung des Ranicki-Darstellers war akzeptabel, aber nicht außergewöhnlich. Insgesamt ein eher langweiliger Film, der aus dem eigentlich interessanten Leben Ranickis zu wenig auf die Leinwand gebracht hat.
Sicherlich hätte aus dem Leben von Reich-Ranicki noch locker ein Zwei- oder Dreiteiler gestrickt werden können. Dieser Film konzentriert sich jedoch auf die Zeit, in der RR nach Deutschland zieht, vor den Nazis zurück nach Polen flieht und dort nach dem Überfall Hitlers ins Ghetto umgesiedelt wird.
Schwäche des Films ist ganz klar die schnörkellose Inszenierung. Und weil man RR wohl ein filmisches Denkmal setzen wollte, wirkt er in dem Film zu glatt, selbstsicher und jeder noch so schlimmen Situation stets erhaben. Dennoch: Insgesamt ist "Mein Leben" ein packender Film. Trotz seiner Schwächen regt er zum Denken an, macht auf schmerzhafte Weise bewusst dass der Holocaust nicht nur Massenmord an den Juden, sondern auch am eigenen Volk war. Der Film hat gewiss nicht die Intensität und Tiefe wie Polanskis "Der Pianist" oder Spielbergs "Schindlers Liste", darf jedoch allemal mit dem Prädikat "wertvoll" ausgezeichnet werden.