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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 21. April 2010
Dokumentarfilme können es bis ins Große Kino schaffen, wenn eine wichtige Regel berücksichtigt wird:
Wer ist der Gute, wer der Böse?
Alle Dokumentarfilme, die erfolgreich waren, haben Helden und Antihelden. Natürlich ist das immer etwas oberflächlich, aber nur so funktioniert Kino.
Bei Michael Moore ist - klarer Fall - er selbst der Held und George W. Bush (Fahrenheit 9/11) bzw. die Waffenlobby (Bowling for Columbine) sind die Bösen. Bei "We feed the world" ist es der Nestle-Boss. In Tieffilmen die Walfänger oder Regenwald-Abholzer-Großgrundbesitzer. Irgendwer findet sich immer.
Das fehlt bei Arlit und das ist schade. Der Arzt, der kurz befragt wird, ist eher selbst Opfer als Täter. Er ist froh, in dieser Tristesse wenigstens einen Job zu haben.
Es wäre einfach gewesen, Mora-Kpai hätte folgende Fragen kontruieren und beantworten können:
- Wer profitiert wirklich aus diesem Uran-Geschäft?
- Welches kapitalistische verantwortungslose Schwein macht sich auf Kosten der Gesundheit dieser Menschen ein schönes Leben an der Cote Azur?
- Wie sieht seine fette Bonzenvilla aus?
- Was hat der Kerl zu den Vorwürfen zu sagen?
Zugegeben, etwas platt, aber so kann der Zuschauer einen gewissen Nutzen aus diesem Film ziehen. Was muss ich künftig boykottieren, wogegen soll ich protestieren?
So verlässt der Zuschauer nur das Kino und denkt sich: Schlimm, aber da kann man eben nichts machen.