Seit sich Ilya Kabakov 1988 endgültig in den Vereinigten Staaten niedergelassen hat, ist er zu einem der wichtigsten und am häufigsten ausgestellten bildenden Künstler der Gegenwart aufgestiegen. Zusammen mit seiner Ehefrau Emilia, die er schon in seiner Jugend kennengelernt hatte, aber erst in Amerika wieder traf, hat er weltweit etwa 500 Ausstellungen und Installationen realisiert, die meist um seine Erinnerungen an das Leben in der Sowjetunion kreisen. Fliegen und Engeln kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Die einen, die auf immer verbunden sind mit den Abfällen der menschlichen Gesellschaft, die vom Müll leben und in ihm gedeihen, sind für Kabakov das Sinnbild des real existierenden Sozialismus sowjetischer Prägung, während die Engel die menschliche Sehnsucht nach etwas Höherem symbolisieren. Diese zwei Seiten der russischen Existenz im 20. Jahrhundert sind allgegenwärtig in Kabakovs Werken wie auch in den Äußerungen, die er Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker gegenüber macht.