Billige Horrorfilme, in denen das Blut spritzt und dazu ein wenig nackte Haut gezeigt wird, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Um da aus der Masse herauszuragen, bedarf es schon einer interessanten Idee. Zombies sind eigentlich so ziemlich das Abgenutzteste, was man da finden kann. Und doch hat „Zombie King And The Legion Of Doom“ eine gute Ausgangsidee. Leider sorgt dies trotzdem nicht dafür, dass der von Zombie-Altmeister George A. Romero protegierte Film von Stacey Case auch nur niedersten Trash-Ansprüchen gereicht.
Dabei fängt alles so gut an. Die Geschichte spielt in Mexiko, wie selbstverständlich ist es über 30 Grad warm und trotzdem liegt Schnee. Wie selbstverständlich existieren auch Zombies, denen man allerdings besser aus dem Weg gehen sollte, den ihr Blutdurst ist weit bekannt und macht einen schnell zu einem der ihren. Inmitten dieser Welt sind Wrestler die Stars - Muskelpakete und Amazonen, die selbst nachts zum Schlafen ihre Masken nicht ablegen. Der größte von ihnen ist Ulysses (Jules Delorme), der gerade auf dem Weg in ein kleines Kaff ist. Denn dort tritt sein ehemaliger Freund Tiki (Rob „El Fuego“ Etcheverria) auf. Der behauptet, er habe Zombies gezähmt und könne mit ihnen eine Wrestlingshow veranstalten. Ein gefährliches Vorhaben, was Ulysses ausdrücklich verurteilt. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, mit Kollegin Mercedes (Jennifer Thom) und deren hitzköpfigem Bruder Blue Saint (Raymond Carle) der Veranstaltung als Zuschauer beizuwohnen. Während Tiki gegen drei seiner Zombies kämpft, kommt es vor dem Lokal zu einem Zwischenfall. Ein Mädchen wird von Zombies attackiert und gebissen. Für Blue Saint und den örtlichen Sheriff (Jim Neidhart) ist klar, dass Tikis Kreaturen dahinter stecken müssen. Der flieht erst einmal, verfolgt von Blue Saint. Ulysses ist dagegen überzeugt, dass jemand anderes hinter dem Plan steckt. Gemeinsam mit Wrestlerkollege Mister X (Sean K. Robb), der für den Geheimdienst arbeitet, stößt er auf Unglaubliches. Der fiese Zombie King (Nicholas Sinn) plant mit Helferin French Vixen (Jennifer Deschamps) die Kreation eines neuen hybriden Zombies und die Verwandlung der ganzen Menschheit in selbige. Ulysses, Tiki und die anderen müssen ihn aufhalten…
Warum George A. Romero für diesen Schund seinen Namen hergegeben hat (Einleitung: „George A. Romero präsentiert“), will sich einem auch nach langem Nachdenken nicht erschließen. Ursprünglich sollte er sogar die Rolle des Zombie King übernehmen, musste aber angeblich aus Termingründen absagen. Man kann nur hoffen, dass er vielleicht doch noch die Qualität des Projekts durchschaut hat und sich so wenigstens ein Stück weit wieder heraushalten konnte. Die Selbstverständlichkeit, mit der sich Wrestler und Zombies in dieser surrealen Welt bewegen, in der sich Bikini-Schönheiten im Schnee sonnen, ist eine perfekte Ausgangslage. Auch die ersten Filmminuten sind mit ihrer Selbstironie ein Pluspunkt. Auf eine ausschweifende Charaktereinführung wird verzichtet, stattdessen gibt es kurze Comiceinblendungen, welche gleich klar machen, wer Held, dessen Mädchen, Bösewicht und Hitzkopf etc. ist. Doch danach geht es stetig und vor allem rasant bergab.
Trashig-humoristische Szenen sind Fehlanzeige, stattdessen plätschert der Film nur noch so vor sich hin. Hier greifen mal Zombies an und dort reißen die Helden ihnen ein paar Köpfe ab. Der Blutgehalt beschränkt sich dabei weitestgehend auf herumsitzende Zombies, die an einem Arm oder einem Bein nagen, sowie ein paar weggeworfene Köpfe (das Ausreißen selbst findet meist im Off statt). Ein paar versucht lakonische Sprüche der Protagonisten sind alles andere als komisch oder cool. Die Kampfszenen bestehen natürlich hauptsächlich aus Wrestlingelementen, was aber beträchtliche Nachteile mit sich bringt. So erinnert ein frühes Duell zwischen Tiki und Blue Saint eher an einen Paartanz denn an einen Kampf. Klar ist beim Wrestling Show üblich und alles aufeinander abgestimmt, doch in diesem Moment soll es sich eigentlich um einen richtigen Fight handeln, bei dem Blue Saint sogar Tiki umbringen würde. Das passt nicht zusammen.
Case versucht seinen Film mit ein paar typischen Elementen des Horrorfilms zu retten. Wenn zum Beispiel die ersten Opfer gerade Sex haben wollen und das zweite Opfer gerade beim Drogenkonsum ist, dann soll das vielleicht entweder kritisch oder eine Hommage an dieses Horrorklischee sein, funktioniert im Endeffekt aber in beide Richtungen nicht, sondern ist einfach beliebig in die Geschichte eingefügt. Zum fehlenden trashigen Amüsement kommt, dass diese Geschichte nie wirklich in Gang gesetzt wird. Einen richtigen Spannungsbogen gibt es überhaupt nicht, stattdessen wird die größte Zeit blöd daher gelabert (vor allem Held Ulysses meint aus dem Off laufend weiteres, nur schwer erträgliches Zeug zum Besten geben zu müssen), bis man sich schließlich zum Endkampf begibt. Die Mischung Zombies, Wrestling und ein paar Titten funktioniert folglich hier überhaupt nicht, wer auf die Titten verzichten kann, sollte zum Beispiel mal einen Blick auf den deutlich besseren „Tokyo Zombie“ werfen, wer nur Zombies braucht, hat sowieso eine riesige Auswahl.