Anfang der 70er-Jahre fungierten drei linke Anwälte als Rechtsbeistand der außerparlamentarischen Opposition und wurden zur Speerspitze im Kampf gegen die Bundesrepublik Deutschland als restriktiver Staat: Otto Schily, Hans Christian Ströbele und Horst Mahler. Ausgangspunkt ist ein Pressefoto von 1973, das die drei Männer im ersten RAF - Prozess in einem Berliner Gerichtssaal zeigt. Der Dokumentarfilm zeichnet ihre von radikalen Einschnitten geprägten Biographien nach und ist gleichzeitig eine Aufarbeitung der deutschen Geschichte der vergangenen 40 Jahre. Mit einer Mischung aus Archivmaterial und Interviews zeigt "Die Anwälte - Eine bundesdeutsche Geschichte" welche politischen Ideale sie einst verbunden haben und in welchen Punkten sie ganz unterschiedliche Wege gegangen sind.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte
Von Stefan Ludwig
Eine Geisel plaudert mit seinen Entführern. Sie gibt zu, früher mit den politischen Zielen ihrer Kidnapper sympathisiert zu haben – doch das Leben habe ihn verändert. Aus einem links-alternativen Jungspund ist ein gesetzter Familienvater geworden, der sich irgendwann dabei ertappte, die CDU zu wählen. Diese Szene stammt zwar aus Die fetten Jahre sind vorbei von Hans Weingartner, trotzdem handelt sie vom dem, das auch Birgit Schulz mit ihrer Dokumentation „Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte“ erzählen will: dem Wandel eines Menschen im Laufe seines Lebens. Drei faszinierende Charaktere aus der deutschen Politik hat sich die auf Portraits spezialisierte Regisseurin herausgepickt, um ihre von radikalen Einschnitten geprägten Biografien auf die Leinwand zu bringen. Trotz einer Fülle an Informationen wird die Aussage dabei nicht verwässert.Wie bei heutigen Dokumentarfilmen üblich, nutzt au