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cinenation
4 Kritiken
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4,5
Veröffentlicht am 4. April 2013
Der Geschmack von Rost und Knochen gehört zu jener Kategorie von Filmen, dessen Handlung von Beginn an fesselt und den Zuseher auf einen dramaturgischen Wahnsinnstrip entführt. Marion Cotillards Schauspiel allein ist das Eintrittsgeld wert. Einer der stärksten Filme des Jahrgangs 2012.
Der Film handelt vom Leben zweier Menschen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten und doch perfekt zusammenpassen: sie lernen voneinander und überwinden gemeinsam ihre Probleme. Vor allem Marion Cotillard hat überzeugend die Entwicklung ihrer Rolle von Anfang bis Ende dargestellt. Bravo! Kleine Kritikpunkte sind der Schnitt und die deutsche Synchronisation. TIPP: Wer kann sollte sich den Film in der Originalversion ansehen.
Mit „Der Geschmack von Rost und Knochen“ wurde fast ein Meisterwerk abgeliefert. Für dieses ergreifende Beziehungsdrama aus Frankreich und Belgien bedarf es die Schauspielkünste zweier besonders ausstrahlungsstarken Talente: Matthias Schoenaerts als Ali und eine brillante Marion Cotillard als Stéphanie in allen Lebenslagen. Ali zieht es mit seinem 5jährigen Sohn an die Côte d‘ Azur zu seiner Schwester. Ali ist verroht und legt eine Wurschtigkeit an den Tag, die von Schoenaerts im höchsten Maße glaubhaft dargestellt wird. Er sucht sich zunächst Arbeit als Disko-Rausschmeißer, später als Kaufhausdetektiv zur illegalen Überwachung von Angestellten. Über seinen Detektivkollegen kommt er zu einem Nebenverdienst als Teilnehmer an illegalen Hinterhofkämpfen. Ali ist zwar oft hilfsbereit, aber mit einer Gleichgültigkeit und Beziehungsunfähigkeit, mit der er Kistenstapeln und Sex auf eine Stufe stellt. Waltrainerin Stéphanie wird von Ali aus einer Diskoschlägerei gerettet und meldet sich erst wieder bei ihm, als sie nach einem Unfall bei einer Walshow beide Unterschenkel verloren hat und allmählich die Lebenslust verliert. Sie vermutet einen weichen Kern unter der ziemlich dicken, harten Schale. Ali sagt auch hier aller Hilfe zu und Stéphanie fasst wieder Mut für die Zukunft (und schon hört man das lebensbejahende „Firework“ von Katy Perry, das zwar zur Situation passt, aber doch irgendwie überraschend amerikanisch kommt). An Ali kommt sie aber nicht wirklich ran. Viel mehr als Zweiwortsätze ist ihm nicht zu entlocken. So plätschert der Film dahin und immer weiter, begleitet von diversem Geschehen, und das klingt zunächst negativ. Der Film nimmt sich das Handeln von Ali zum Schwerpunkt und hat nicht das Ziel, eine Mitleidstory um die versehrte Stéphanie zu konstruieren. Der inszenatorische Meistergriff gelingt, als Ali und Stéphanie ein längeres Gespräch führen und der Film mit den folgenden (auch rückschlagenden) Ereignissen enorm und immer mehr an emotionaler Tiefe gewinnt, somit der vordere Teil des Films im Einklang mit Ali’s Phlegma steht. Dass jedoch dann ein besonders heftiges Ereignis notwendig ist, um Ali einen bestimmten Dreiwortsatz zu entlocken, kann einigen Zuschauern zu abrupt vorkommen. Wer sich der Welt des gefühlvollen, französischen Films nicht entziehen mag, ist hier richtig aufgehoben.
Der Film ist an sich kein schlechter. Jeder der bereit ist sich ein französisch/belgisches Drama anzusehen soll sich sein eigenes Bild machen. Ich, für mich kann nur sagen, dass dem Film das Tempo fehlt, die Dialoge gaanz ok sind, der rote Faden fehlt(geht es um die Beziehung oder um die Backyard Kämpfe des alleinerziehenden kriminellen Vaters oder um 5 sexszenen ???), ich zu keinem Zeitpunkt eine Sympathie zu den Hauptakteuren aufbauen konnte und das schlimmste war: der Film unterhält nicht.