"Red Riding Hood", schöne Bilder, unwirkliche Kulisse, Darsteller die nicht in die Zeit passen und eine Story, dass einem das Grauen kommt.
Nachdem ich mir den Trailer ansah, wollte mir das eigentlich gar nicht so gefallen. Die Story schien mir zu platt, der Trailer sagte nicht viel aus und Amandy Seyfried (In Time) spielt die Hauptrolle. Es juckte mich im Finger, einfach auf den "Kein Interesse-Button" zu drücken.
Warum ich es schließlich nicht tat: Meine beste Freundin las das Buch und schwärmte, außerdem erfuhr ich, dass die Idee von keinem geringerem als Leonardo DiCaprio (Jim Carroll) stammte. So schlecht kann das ja nun nicht sein.
Als ich nun versuchte, das Buch zu lesen, welches mich so gar nicht packte, hätten meine Alarmglocken mich schon fast erschlagen sollen.
Der Anfang ist schon einmal komplett falsch. Die Schwester der Hauptprotagonistin wird erstmals erwähnt, als diese vom Wolf angefallen wird. Natürlich Vorgeschichten und Hintergrundinformationen braucht man in einem Film ja nicht. Hauptsache es sieht gut aus. Das tut es wirklich, denn viele Kameraperspektiven sind sehr schön, das Licht ist grandios eingefangen und die Landschaften gekonnt ins Bild gefasst.
Optik ist aber nicht alles, denn die Kulisse sah teilweise ziemlich Mittelalteruntauglich aus. Auch schienen die Darsteller nicht wirklich hinein zu passen. Valeries Mutter, die von Virginia Madsen (The Haunting of Connecticut) gespielt wurde, sah aus als hätte sie eine Ladung Botox im Gesicht und würde gleich zur nächsten Fashion Week fahren.
Dazu liefern uns Brian Reitzell und Alex Heffes noch einen Soundtrack, der unpassender nicht sein kann. Viel zu modern, bei einer Dorffeier fühlt man sich fast wie in der Disco, während Amanda Seyfried versucht ihren Macker eifersüchtig zu machen, indem sie mit einer Frau tanzt. Richtig, mit einer Frau. Wo da der Sinn sein soll?
Der Film geht keine zwölf Minuten und man ist nur damit beschäftigt so Dinge wie "Oh Gooooott" und "Schwachsinn" zu sagen.
Passieren tut nichts und wenn dann ist es so lächerlich, dass man sich entweder schämt oder man lauthals los lachen muss.
Die Story ist so langweilig und zwischendrin so schmalzig wie "Twilight". Komischerweise geht der Verlauf ziemlich flott voran, was schon an ein Wunder grenzt. Vielleicht fliegt die Zeit bei diesem Mist von einem Film, aber auch so dahin, weil man damit beschäftigt ist, seinen Würgereflex zu trainieren.
Ich möchte mich eigentlich gar nicht mehr weiter aufregen ...
"Red Riding Hood", der größte Schund, der jemals aus DiCaprios Kopf kam. Nach "Twilight" Catherine Hardwickes größter Misserfolg.