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    5 Days of War
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    5 Days of War
    Von Maren Koetsier

    Nach dem russischen Film „Olimpius Inferno" von Igor Voloshin über den Kaukasuskrieg zwischen Georgien, Russland, Südossetien und Abchasien im August 2008 folgt nun ein von Georgien mitfinanzierter Beitrag zum Thema. „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit": Mit diesem Zitat des US-amerikanischen Politikers Hiram Johnson beginnt „5 Days of War" von Action-Regisseur Renny Harlin. Und auch die folgenden Zeilen darüber, dass der Film auf tatsächlichen Begebenheiten basiert und mit ihm den über 500 in Kriegen gefallenen Journalisten der vergangenen Dekade gedacht wird, deuten in erster Linie auf einen realistischen Politfilm hin. Harlin nimmt zwar durchaus Bezug auf die Brisanz von geheimen Aufnahmen und die gefährliche Arbeit von Kriegskorrespondenten, durch die Schwarz-Weiß-Zeichnung der Figuren und die actiongeladene Inszenierung wird aber schnell klar, dass es sich hierbei nicht um ein dokumentarisches Drama, sondern um einen Genrestreifen handelt – einen mit propagandistischem Anstrich. Georgien tritt als Opfer, Russland als Täter auf; Ambivalenzen werden hier nicht zugelassen. Inszenatorisch überzeugt Harlins Film dennoch, vor allem mit authentischen Kulissen, starken Darstellern und mitreißender Action.

    Thomas Anders (Rupert Friend) ist ein amerikanischer Kriegskorrespondent, der zusammen mit seinem Freund und Kameramann Sebastian (Richard Coyle) nach Georgien reist, um über die angespannte Lage im Kaukasus zu berichten. Doch auch nachdem die beiden mit einer Hochzeitsgesellschaft in einen Bombenangriff geraten und die Bilder der Zerstörung auf Band festgehalten haben, interessiert sich die westliche Welt nur für die Olympischen Spiele in Peking. Gemeinsam mit der ortsansässigen Tatia (Emmanuelle Chriqui) fliehen die Journalisten, dann aber will die um ihre Familie besorgte Tatia zurückkehren. Thomas und Sebastian wittern eine berührende Geschichte, mit der sie die Medienwelt aufrütteln können – und begleiten sie. Tatias Familie ist schnell gefunden, doch die russischen Truppen sind schon vor Ort und die kleine Gruppe wird Zeuge von Missbrauch und Exekutionen. Das brisante Material muss schnellstmöglich gesendet werden, doch die Söldner nehmen die Fotografen gefangen...

    „5 Days Of War" beginnt 2007 in den Wirren des Irak-Kriegs. Thomas und einige Kollegen werden von Schiiten angegriffen. Ein georgischer Militärtrupp unter der Führung von Capt. Rezo Avaliani (Johnathon Schaech) kommt ihnen zu Hilfe. Dabei schenkt der Soldat Thomas einen Talisman, der ihn schützen soll. Auf plakative Weise wird so der für den weiteren Verlauf des Films notwendige Retter in der Not eingeführt, der dabei schnell zum Inbegriff des Kriegshelden wird – des georgischen Kriegshelden. Nicht nur, wenn Zivilisten von bösen russischen Söldnern gefoltert und hingerichtet werden, sondern auch im Büro des georgischen Präsidenten (Andy Garcia) wird Georgien zum Opfer seines übermächtigen Nachbarn Russland und einer passiven westlichen Welt. Wären die Zeilen zu Beginn, das gezeigte Archivmaterial und die Befragung georgischer Opfer über ihre erlittenen Verluste nicht Bestandteil des Films, wäre bei einer so aalglatten Dramaturgie kaum auszumachen, dass „5 Days Of War" auf wahren Begebenheiten basiert.

    In diesem Sinne sind die Handlungsbögen wenig überraschend, sogar vorhersehbar. Immerhin, mit der an Originalschauplätzen handwerklich gekonnt inszenierten Action, die man von Harlin aus Filmen wie „Stirb langsam 2" oder „Cliffhanger" gewohnt ist, wird eine dichte, beklemmende Atmosphäre etabliert. Richard Coyle, bekannt aus der britischen Fernsehserie „Coupling", sticht unter den drei Hauptdarstellern – Coyle, Emanuelle Chriqui und Rupert Friend – heraus, bringt einen lässigen Charme in den sonst so ernsten Film und lockert damit gelegentlich sogar das unterkühlte Spiel seines Gegenübers Friend auf. In Nebenrollen treten Val Kilmer, Andy Garcia, Dean Cain und Heather Graham auf, besonders überzeugend aber agiert die Deutsche Antje Traue, die schon in „Pandorum" an der Seite von Hollywoodschauspielern wie Dennis Quaid und Ben Foster stand.

    „5 Days Of War" ist ein politisch bedenklich einseitiger Film, mit weniger dick aufgetragenem Kriegs- und Heldenpathos wäre Harlin seinem brisanten Thema deutlich näher gekommen. Ob der Action-Regisseur dabei überhaupt differenzieren wollte, steht auf einem anderen Blatt.

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