Reboots von erfolgreichen Franchise haben in Hollywood seit Jahren Hochkonjunktur, und so ist es nicht verwunderlich, das auch die vier Schildkröten Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael mal dran glauben mussten, um für ein neues,junges Zielpublikum aufpoliert zu werden. Paramount und "Transformer Krawall Regisseur" Michael Bay produzieren hier ein für 150 Mio Dollar aufgeblasenes CGI--Feuerwerk und wollen die Story für die heutigen Kids zugänglich machen. Nur haben sie leider bei all der Action und Effekte glatt vergessen, das ein Film auch ein paar liebevolle Charaktere, spannende Entwicklungen und Humor braucht. Doch genau hier scheitern die "Ninja Tutles" grandios auf ganzer Linie....
Filme für Kinder sind ja ok. Damals, als die ersten Turtles auf die Leinwand kamen, war auch ich noch klein und ließ mich durch den durchaus kindlichen Humor begeistern. Der Zeitgeist der damaligen 80-er Jahre wurde jetzt natürlich angepasst. So verfügen die vier Brüder über eine Hightech Ausrüstung bestehend aus Computer und Überwachungskameras. Sie rappen und schauen sich Katzen Videos auf YouTube an.So weit ok, und für das Jahr 2014 modern Doch das der Panzer der Schildkröten plötzlich sogar kugeln abfangen kann und die technischen Gadgets von Donatello auch von der CIA sein könnten geht dann doch ein bisschen zu weit. Das wäre ja vielleicht noch zu verkraften, an anderen Stellen sind Regisseur Jonathan Liebesmann ("Zorn der TItanen") und sein Team dann aber einfach zu einfallslos. Sie ändern die bekannte Story bis zur Unkenntlichkeit ab, was, wenn es mit innovativen Ideen aufgefüllt wird ja durchaus verschmerzbar wäre. Aber das Konstrukt der Story gibt außer gähnender Langeweile nicht wirklich viel her. Der Hauptbösewicht Meister Schredder verkommt in seiner Rüstung, eine bizarre Mischung aus Cyborg und Roboter, gar zur lächerlichen Witzfigur, was wohl auch so im Sinne der Macher war. Und lust etwas zu erklären hatte die Macher schließlich auch nicht. Sehr plump wird da erzählt, die Turtles wären in einem Labor gezüchtet worden, was wiederum natürlich nur für dunkle Machenschaften konzipiert wurde. Der bekannte Hauptcharakter April O`neil hatte natürlich bereits als Kind mit den Mutanten zu tun, da ihr Vater der Leiter des Labors war. Sie fütterte sie mit ( was auch sonst) Pizza und spielte mit Ihnen.
Dieser Plot verläuft aber gewaltig im Sand. Nach einem Unfall können die vier in die Kanalisation fliehen, und werden dank eines Gen Defektes zwei Meter große Riesen. Auch die Ratte Meister Splinter macht diese Metamorphose durch, und lehrt sie, sich zu verteidigen. Das legendäre Training,wird in ein paar Sekunden so schnell und absurd wie möglich erklärt. Die Ratte findet eine Karate Zeitschrift , bringt sich das ganze im "Do it yourself" verfahren selbst bei, und wendet das nun vorhandene Wissen bei seinen Jungs an, die sich natürlich schnell zu Meister des Kung Fu mausern. Von Mystik wie sie in den alten Storys durchaus vorhanden war, ist hier nicht mehr übrig als ein kurzes Katzen Video. Man lacht kurz darüber, und hat es nach 10 Sekunden wieder vergessen. Die Darsteller tun ihr übriges am Vergessen. Megan Fox ("Transformers") speilt gelangweilt die Reporterin, deren Vater getötet wird und sie eigentlich nur Karriere machen möchte. Die anderen Schauspieler sind ebenso langweilig skizziert. William Fichtner ("The Dark Knight"), als Zögling von Schredder ist ebenso einfallslos wie der nervige Reporter Kollege von April, gespielt von Will Arnett ("Men in Black 3"). Einzig Whoopi Goldberg ("Ghost") als Verlagschefin versprüht hier und da ein wenig Charme, da ihre Leinwand Zeit sich jedoch auf ein Minimum beschränkt kann auch sie nicht viel zur schwachen Story beitragen. Der Humor kommt ebenfalls viel zu kurz. Ein paar on-liner sind schon dabei, etwa eine sehr amüsante Fahrstuhl Szene, doch gerad die Erwachsenen unter euch werden sich hier mit dem lachen schwer tun. Die Optik ist gang gut, aber auch Standard bei so einem Budget. Gerade bei Meister Splinter wurde die CGI- Wut aber maßlos übertrieben, er schaut einfach nur lächerlich wie aus einem Computerspiel aus.
Leider wurden meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Das Turtles Reboot ist kräftig in die Hose gegangen. Eine 08/15 Story von der Stange, langweilige, uninteressante Charaktere, wenig witzige Momente, keine Emotionen und eine blasse Hauptdarstellerin. Der Film ist eindeutig auf eine sehr junge Zielgruppe zugeschnitten, die werden das gesehene vielleicht ganz ok finden, einen kultigen Eindruck wie damals Anfang der 90-er wird dieses Reboot allerdings nicht auslösen, und wie vieles heutzutage schnell wieder in Vergessenheit geraten.
Fazit:Langweiliges CGI- Reboot ohne neue Ideen und viel stumpfer Action. So kann der Mythos nur noch zu Grabe getragen werden Traurig, aber wahr.....