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    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Habe den film gestern in der SNEAK gesehen und muss zugeben, dass es mir selten so schwer fiel, mir eine Meinung zu einem Film zu bilden, denn selten hinterlässt ein Film bei mir einen derart zwiespältigen Eindruck.



    Zu den positiven Aspekten zählt sicherlich die hervorragende technische Ausführung, das (meistens) überzeugende Schauspiel und die direkte Art der Inszenierung: Die Kamera ist immer dicht an den Akteuren, sie werden fast nur schemenhaft bzw. ansatzweise in Bezug zu ihrer Ukmgebung gesetzt. Desweiteren ist das Ensemble an Hauptcharakteren sehr klein gehalten und die dargestellten Kombinationen werden selten aufgelöst. Dadurch wird ein eigener, kleiner Mikrokosmos geschaffen, in dem sich die gesamte Handlung abspielt, wodurch sie in gewisser Weise von einem realistischen Bezug getrennt wird. Es ist die Welt von Jonas und Vicky, nicht zwangsläufig die "allgemeine Realität".

    Diese Abkopplung sorgt zwar einerseits für eine dichte, erstaunlich trübe Atmosphäre, raubt dem Film allerdings zu einem gewissen Grad die Aussage. Vor allem im letzten Drittel verliert sich die Handlung zugunsten einiger schöner Bilder (Motorrad) oder Metaphern (Geschichtsreferat) in Belanglosigkeiten und verliert die angepeilte Richtung aus den Augen.

    Viele problematische Aspekte einer frühen Schwangerschaft werden zwar angesprochen aber nicht zufriedenstellend aufgelöst. Ein bisschen Windel wechseln hier, kurz die Mutter nach Geld angepumpt und schon ist alles wieder in Ordnung. Gerade im Hinblick auf diese recht harmlose Darstellung jugendlicher Unvorsicht ist das Verhalten der Hauptcharaktere teils schwer nachvollziehbar. Warum taucht Vicky plötzlich erst nach der Schwangerschaft wieder auf, fordert von Jonas Unterstützung, kommt aber allen Anscheins ganz gut alleine zurecht? Warum ändert Jonas plötzlich seine Einstellung zum eigenen Kind, wenn er es doch vorher leugnet (weil er sich wieder in Vicky verliebt oder weil ihm das Kind wirklich etwas bedeutet?)? Und warum tritt von all den schlechten Vorrahnungen, die Jonas im Hinblick auf eine akzeptierte Vaterschaft befallen, nicht eine einzige auch wirklich ein?

    All diese Fragen schwirren einem beim Betrachten des Films im Kopf herum, ohne dass auch nur eine davon am Ende zufriedenstellend aufgelöst würde.

    Generell spart der Film an Informationen.

    So spielt zum Beispiel Jonas Mutter eine tragende Rolle in der Handlung, über die Lebenssituation der Familie wird allerdings, außer das Verschwinden des Vaters betreffend, nichts bekannt. Das gleiche gilt für Vickys soziales Umfeld. Dabei wären doch gerade diese Aspekte im Betrachten einer jugendlichen Elternschaft extrem wichtig, um das jeweilige Verhalten der Hauptpersonen nachvollziehbar zu machen.



    Während also die Grundidee des Film sowie die technische Ausführung durchaus löblich sind, wird das eigentliche Thema "Jugendliche werden zu früh Eltern" nur lückenhaft behandelt wird und stattdessen die Geschichte der Beziehung von Jonas und Vicky ins Zentrum rückt. Das dargestellte Bild der Probleme eines früh gezeugten Kindes sind bei Weitem nur die Spitze des Eisberges und die finale Aussage des Films, - "Wenn du dich darauf einlässt, lösen sich alle Probleme von selbst." - ist schlicht und ergreifend unrealistisch.

    Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass es viele andere Meinungen zu diesem Film gibt, da ihm eine gewisse polarisierende Wirkung nicht abgesprochen werden kann. "Ein Teil von mir" war allerdings trotz aller Schwächen sehenswert und ich habe den Eintritt nicht bereut.



    MFG
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