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    Ganz nah bei Dir
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    Sebastian_J
    Sebastian_J

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    5,0
    Veröffentlicht am 14. Februar 2011
    "Ganz nah bei dir" ist einer der ungewöhnlicheren Liebesfilme, aber meiner Meinung nach einer der besten Liebesfilme des Jahres.

    Der etwas sonderbare Weltverweigerer Phillip lebt zurück gezogen in seiner eigenen Welt. Tagsüber untersucht er im Keller der Zentralbank Geldscheine auf ihre Echtheit. Die Abende verbringt er an der Bar einer lokalen Kleinkunstbühne und sieht sich dort in seinem Werturteil bestätigt: Die Menschen sind völlig durch den Wind. Tag für Tag läuft sein Leben immer nach dem gleichen Schema ab. Bis... Ja bis die blinde Cellistin Lina in sein Leben stolpert...

    Almut Getto gelang mit ihrer zweiten Regiearbeit ein toller Film der leisen Töne. Es ist eine Liebesgeschichte, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt, großartig in Szene gesetzt, mit einer tollen schauspielerischen Leistung. Der Cast wurde mit etwas unbekannteren Schauspielern besetzt. Dies tut der glaubhaften Darstellung allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil. Bastian Trost spielt absolut genial den etwas verschrobenen Phillip. Phillip ist in seiner eigenen Welt angekommen. Sein Alltag ist immer dasselbe, egal ob Montag, Mittwoch oder zum Beispiel Samstag. Tagsüber arbeitet er bei der Zentralbank, wird dort von einem Kollegen nahezu täglich nur ausgenutzt, muss Doppelschichten schieben. Abends sitzt er einsam und allein an der Bar, trinkt sein Bier, lauscht den Darbietungen anderer. Ab und zu tritt er auch selbst auf. Dennoch ist er sehr allein und einsam. Dieses zurückgezogene Leben wird plötzlich aufgebrochen, als Lina in sein Leben tritt. Lina verkörpert absolut überzeugend Katharina Schüttler. Lina, Cellistin in einem Kammermusikensemble, ist blind. Lina findet Gefallen an Phillip, mag es in seiner Nähe zu sein. Phillip erschreckt es, dass es ihm genauso geht. Er ist sich sehr unsicher wie er sich ihr gegenüber verhalten soll. Hat Angst, etwas falsch zu machen. Aber auch bei ihm entwickeln sich Gefühle für sie.

    Die DVD enthält auch sehr interessantes Bonusmaterial. Enthalten sind u. a. verschiedenste Interviews mit den Hauptdarstellern und der Regisseurin sowie eine Hörfilm-Fassung für Blinde. Zudem liegt der DVD, für Gegner der FSK-Logos, ein Wendecover bei.

    Fazit:

    Ein kleiner aber überaus feiner Liebesfilm. Warmherzig und märchenhaft. Toll inszeniert, wunderschön in Szene gesetzt. Unbedingt empfehlenswert!
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