"Tormented" ist ein Horrorfilm über einen durch Mobbing in den Selbstmord getriebenen Schüler, der als Geist zurückkehrt und sich an seinen Peinigern rächt. Im Mittelpunkt der Story steht die vorbildliche und beliebte Schülerin Justine, die nach dem Tod Darren Mullets anfängt Kontakt zu der Clique der Beliebten herzustellen, die Verantwortung für Mullets Tods tragen. Nachdem sie anfängt mit einem Mitglied der Clique auszugehen, ist sie voll integriert und interessiert sich nicht mehr für ihre früheren Freundinnen, die ebenso unter der Clique zu leiden haben. In der Zwischenzeit geschieht jedoch etwas merkwürdiges. Alle Mitglieder der Clique bekommen beleidigende SMS von Mullets Handy. Ihre Vermutungen wer dahinter stecken könnte, laufen jedoch ins Leere, da schon bald ein Cliquenmitglied in der Schwimmhalle umkommt. Langsam kommt der Verdacht auf, dass Mullet doch nicht so tot zu sein scheint, wie sie es angenommen haben. "Tormented" verhandelt ein wichtiges und ernstes Thema in einem recht ungewöhnlichen Gewand. Zweifel über die Qualität des Films sind jedoch schnell ausgeräumt. Zum Einen ist "Tormented" kein Horror-Schocker. Die Tötungsszenen sind nie übertrieben blutig, sondern fügen sich sehr angenehm in den Rest des Films, der das Leben der Clique und ihrer Opfer gekonnt einfängt. Die Charaktere können überzeugen und sind sehr differenziert, wobei Justine, ihr Freund Alexis und der Oberbösewicht Bradley herausstechen. "Tormented" macht es sich nicht einfach und macht aus der Clique bloße Abziehbilder. Die Schauspieler machen ebenso alle einen guten Job und können voll überzeugen. Natürlich leidet die Spannung aufgrund der Anfangssequenz etwas, die den Ausgang des Films schon vorweg nimmt, aber das ist auch nicht weiter schlimm, da die Figuren des Films und der Rachetrip von Darren Mullet sehr gut inszeniert sind und dafür entschädigen. Positiv ist außerdem, dass "Tormented" nicht den Zeigefinger erhebt und in moralinsauren Kitsch abgleitet. Nicht nur die böse Clique trägt Schuld an Mullets Tod, sondern auch Leute, die ihre Augen verschließen wie die Hauptprotagonistin Justine; die "Emos", die zwar von niemanden gemocht, aber die Website ins Internet stellen, auf der die Videos zufinden sind, in denen Mullet von allen verarscht wird; Lehrer, die die beliebten Sportler in Ruhe lassen und die "Nerds" zu Unrecht bestrafen und letztlich auch selbst die eigenen Freunde, die einen verraten, nur um nicht selbst Zielscheibe des Spotts zu werden. Zudem ist "Tormented" an einigen Stellen verdammt komisch, beispielweise wenn der Geist von Darren Mullet weiterhin sein Asthmaspray braucht, um nicht zu ersticken. Das alles passt gut zusammen und macht aus "Tormented" einen sehr frischen, unterhaltsamen Horrorfilm mit ernsten Untertönen, der zwar nicht sonderlich spannend ist, dafür aber viele andere Dinge zu bieten hat.