Ein zweistöckiger, schäbiger Betonkasten – das Empfangsgebäude. Daneben ein Tower und einige Flugzeughallen aus Wellblech. Zwei Landebahnen, dahinter Sanddünen und dann schon die Wellen des Indischen Ozeans. Mit roter Farbe ist der Name des Flughafens auf das weiße Empfangsgebäude gemalt: MOGADISCHU; dahinter: WELCOME. Der Flughafen von Mogadischu in Somalia war Schauplatz einer der spektakulärsten Geiselbefreiungen der Geschichte. Am 18.10.1977 stürmten 30 Männer der Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes GSG 9 die Lufthansa-Maschine „Landshut“. Die Geiseln, 82 Passagiere und die nur noch vier Mitglieder der Crew, wurden nach über 105 Stunden aus der Gewalt vier palästinensischer Terroristen befreit.
Theo Sommer schrieb damals in der „Zeit“ über die gelungene Geiselbefreiung: „Das makellose Kommando-Unternehmen in Somalia gab der Nation nach Wochen der Frustration endlich wieder Auftrieb. ... Als das Deutschlandlied [bei der Heimkehr der Geiseln] angestimmt wurde, traten Tränen in viele Augen – Tränen der Dankbarkeit, nicht des martialischen Stolzes. Ein neues Wir-Gefühl breitete sich im Lande aus.“ „Mogadischu“ ist die Rekonstruktion einer Odyssee von 87 unschuldigen Menschen an Bord des entführten Flugzeugs, die von ihrem Start in Mallorca über Rom und Zypern nach Bahrein, Dubai, Aden und schließlich zur dramatischen Befreiung in Mogadischu führt. Unvergessen sind das Schicksal des mutigen Flugkapitäns Jürgen Schumann, der sich für die Passagiere und seine Besatzung opfert, die Stewardess Gabriele Dillmann, die wegen ihres selbstlosen Einsatzes für die Geiseln später bewundernd der „Engel von Mogadischu“ genannt werden wird, und der Kopilot Jürgen Vietor, der nach dem Mord an Kapitän Schumann allein für die „Landshut“ verantwortlich ist.
Unter den entführten Passagieren kommt es infolge der physischen und vor allem psychischen Anspannung in dieser absoluten Ausnahmesituation zu erschütternden Szenen: ein Ehemann, der seiner Frau das letzte Wasser raubt, oder eine Mutter, die vor den Augen ihres Sohnes erschossen werden soll. Zur gleichen Zeit lastet auf Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn die volle Verantwortung für das Leben der Geiseln; er hat entschieden, den Forderungen der Terroristen nicht nachzugeben. Ihm bleibt nur eine Chance: die Stürmung der Maschine durch die Elitetruppe GSG 9. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Von Flughafen zu Flughafen verfolgen die Männer das gekidnappte Flugzeug, bis sie endlich, in letzter Minute, unter dem Kommando von Oberstleutnant Ulrich Wegenermit professioneller Präzision ihr Meisterstück vollbringen.
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