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    Kill Your Darlings - Junge Wilde
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    709 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 4. März 2021
    POETEN DER NATION
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    …oder, um es anders auszudrücken: Meet the Beat! Womit eine ganz gewisse Gruppe an literarischen Zeitgenossen gemeint ist, die während und nach des Zweiten Weltkriegs von sich reden machte. Nun, eigentlich eher erst danach, denn währenddessen waren sie allesamt Studenten auf der Columbia High. Was das für Leute waren? Allen Ginsberg, Jack Kerouac und William S. Borroughs. Diese Poeten sind natürlich auch hierzulande ein Begriff, wenn man sich für amerikanische Literatur des 20ten Jahrhunderts interessiert. Gäbe es aber weder David Cronenbergs Naked Lunch oder On the Road von Walter Salles, wären mir diese speziellen Werken dieser ganz speziellen Persönlichkeiten womöglich weniger geläufig. Naked Lunch stammt aus der Feder von William S. Borroughs, der hier, in diesem True Biopic, von Ben Foster verkörpert wird. Jack Kerouac, der On the Road verfasst hat, wird von Jack Houston dargestellt und Daniel Radcliffe nimmt sich den Dichter Allen Ginsberg vor, der ja seit dem kontroversen Gedicht Howl geradezu kultisch verehrt wird. Drei Künstler, in John Krokidas Kill Your Darlings – Junge Wilde völlig neben der Spur, neben dem Leben, und von vorne bis hinten auf Nonkonformismus gebürstet. Junge Wilde eben, so der Subtitel des Films. Auf diese Denk- und Lebensweise muss man sich tatsächlich mal einlassen. Es ist ja nicht so, dass die drei Exzentriker nicht schon sich selbst genügen würden. Da gibt es noch einen Studiosus namens Lucien Carr, der die ganze Gruppe irgendwie zusammenhält. Der allerdings ist außer aus der Rolle gefallen kein großer Könner. Ein Schönling vielleicht, charmant und mit Charisma. Heiß begehrt zumindest von Allen Ginsberg. Der hat aber das Nachsehen, weil Carr (Dane DeHaan) schon jemand anderem gehört. Dieser andere aber (Michael C. Hall) geizt nicht mit Eifersucht und leicht obsessiven Besitzansprüchen, was die Partnerwahl betrifft. Da kann es nicht lange dauern, und diese bizarre Konstellation an Dichtern, Studenten und klugen Oratoren gerät ins Wanken – bis es zur Tragödie kommt.

    Schwer, diese historische Momentaufnahme einer Schaffenszündung mehrerer, später berühmter Studierender dramaturgisch auf einen Nenner zu bringen. Da sind so dermaßen viele Egozentriker im Spiel, dass jeder für sich gerne eine eigene Biographie gehabt hätte. Das merkt man auch. Und aus diesem Herumdrängen der biographischen Figuren entsteht für diesen Film das nächste Problem. Abgesehen davon, dass hier sehr viel über Gott und die Welt und über ganz viele nonkonforme Eitelkeiten geschwatzt und kokettiert wird, vorzugsweise in verrauchten Salons, in Wohnzimmern und Bibliotheken – abgesehen davon schwankt das Verhältnis der Wichtigkeit einzelner zentraler und dezentraler Figuren. Im Fokus steht Daniel Radcliffe: Allan Ginsbergs Anfänge, seine Familienverhältnisse, mehr als entbehrlich. Im Grunde aber scheint eher dieser Lucien Carr die zentrale Person zu sein, dessen verbittertem Schicksal der Film auch die meiste Aufmerksamkeit schenkt und alle anderen Protagonisten dabei mitnimmt. Wäre es nicht klüger gewesen, das Drama von vornherein aus der Sicht von eben diesem Lucien Carr zu erzählen? Dann wäre das Werk auf Spur. Koridas zäumt aber das Pferd von hinten auf und schiebt Ginsberg vor, der aber eigentlich am wenigsten zu sagen hat. Aus meiner Sicht stimmen hier die Wertigkeiten ganz und gar nicht. Das macht die Geschichte so nebulös, geschwätzig und bis obenhin angefüllt mit intellektuellem Smalltalk.

    Kill Your Darlings (was sich anscheinend auf ein Gebot für einen guten Schriftsteller bezieht – Opfere, was du liebst, so in etwa) mag eine filmische, sehr amerikanische Zeitkapsel für Kenner sein – eine sehr gut durchgeschüttelte Zeitkapsel, dessen Innerstes nicht zur Ruhe kommt. Ein Ist-Zustand, den Ginsberg, Kerouac und Borroughs womöglich genauso empfunden haben, bevor sie sich etablierten.
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    Jimmy v
    Jimmy v

    482 Follower 506 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 19. Dezember 2016
    Vielleicht liegt es ja an den Personen selbst, die hier zum Vorbild genommen wurden. Die Beat Generation wirkt aus heutiger Zeit fast schon wieder ein bisschen nervig. Was damals revolutionär war, macht heute irgendwie jeder - oder so zumindest das Gefühl. Gefühlt wollen genug Leute das Rad neu erfinden und verheddern sich daran Absetzbewegungen zum Früheren - hier: Literatur und Poesie - zu vollziehen. Mich störte daher an "Kill Your Darlings" wie man in Collagen zwar diese Rebellion sieht, aber weniger vom eigentlichen Schreiben. Somit sind die Schriftsteller auch hier nur Trunkenbolde. Bezeichnend dabei auch, wie man Ginsberg tippen sieht, weil er das anscheinend nur aufgrund seiner Zuneigung zu Carr tut. Damit wird zwar die Beziehung gerade dieser beiden Leute gut aufgearbeitet, doch zum Rest erfährt man weniger. Sicherlich, die Beat-Leute reißen Seiten aus Büchern. Aber was denn noch? Wie setzen sie das um? Das bleibt - wie so oft - offen.
    Aber auch als Charakterdrama kann das nicht recht überzeugen, wenn der Film eher vorschnell endet oder zum falschen Zeitpunkt. Man hätte einen Carr im Gefängnis zeigen können. Das wäre hilfreich gewesen und hätte den entscheidenden Moment im Film - der Mord - weiter ausgedehnt.
    Schließlich gefiel mir auch die Musikauswahl nicht so ganz. Der Jazz war dann gut, aber manche Stücke wirken deplatziert. Hinzugenommen mit den entsprechenden guten, aber kaum besonderen Inszenierungen bei Kamera oder Erzählweise, bleibt da einfach wenig hängen.
    Die Stärke des Films bleiben letztlich die Schauspielleistungen, insbesondere der beiden Hauptfiguren, wobei in der Tat Ben Foster besonders heraussticht und in seinen Szenen mit seiner skurrilen Art punkten kann.
    Fazit: Leider zu konventionelles Biopic, jedoch mit sehr guten Schauspielleistungen.
    Frank B.
    Frank B.

    63 Follower 198 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 1. Juli 2014
    Der junge Lucien Carr widmet sein Leben der Literatur, ja brennt förmlich für sie. „Kill your Darlings“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Film erzählt die autobiografische Geschichte von Alan Ginsberg, einem Autor im New York der Nachkriegszeit und einem der Mitbegründer der literarischen Beat-Bewegung. Der Film erzählt seine Bekanntschaft zu den Autoren Jack Kerouac, William S. Burroughs und Lucien Carr, die er an der Columbia University kennenlernte und entwickelt eine flotte und ansprechende Geschichte, die einen in die 40er Jahre der Beatnik Zeit entführt. Regeln werden gebrochen, mit dem Ziel die alten Dichter von den Sockeln zu stoßen. Der Universität wird auf der Nase herum getanzt mit dem Ziel einer literarischen Revolution.
    Die Geschichte wird mit passender Musik untermalt
    Die Originalfotos im Abspann des Films sind ein guter Beleg für die Zeit als auch für den Zeitgeist voller Visionen.
    TheReviewer
    TheReviewer

    42 Follower 174 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 17. Juni 2014
    Der Club der toten Dichter lässt grüßen! „Kill your Darlings“ erzählt die autobiografische Geschichte von Allen Ginsberg, dem Mitbegründer der New Yorker Beat-Szene und engagiertem Schwulenrechts-Aktivisten. Zum Ende des zweiten Weltkrieges lernt der homosexuelle Ginsberg (Daniel Radcliffe) die Autoren Lucien Carr (Dane Dehaan), Jack Kerouac und William S. Burroughs an der Columbia University kennen. Die vier werden schnell zu Freunden und gründen die besagte literarische Beat Bewegung. Die Geschichte nimmt allerdings eine tragische Wendung, als Lucien ausversehen seinen Lover David Kamerer (Michael C. Hall) umbringt. Vor allem der hochkarätige Cast macht diesen Film aus. Neben dem mehr als etablierten Daniel Radcliffe, zeigt sich vor allem Dane Dehaan von seiner besten Seite. Dehaan ist aber auch kein unbeschriebenes Blatt mehr. So gab er erst kürzlich den Grünen Kobold im neuen Spiderman Film zum Besten. „Kill your Darlings“ ist ein schönes Drama, das vor allem durch seine Authentizität besticht.
    MarquisDePosa
    MarquisDePosa

    10 Follower 71 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. Juni 2014
    Kill your Darlings ist das Spielfilm Regiedebut von John Krokidas und erzählt über die frühen Jahre von Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe) und anderen Pionier-Autoren der Beat-Generation, kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs.

    Der Film zeigt einen jungen Ginsberg der an der Columbia University beginnt zu studieren und sich dort mit Lucien Carr (Dane DeHaan), Jack Kerouac und anderen aufstrebenden Autoren anfreundet. Zusammen wollen sie eine Revolution des Schreibens herbeiführen, wider dem Establishment. Dabei kommt Ginsberg immer näher mit Carr zusammen, da er sich, von dessen Persönlichkeit fasziniert, zu ihm hingezogen fühlt. Damit ist er jedoch nicht alleine, denn Carrs Ex-Liebhaber David Kammerer (Michael C. Hall) spielt ebenfalls noch eine Rolle in dessen Leben.

    Zusammengenommen ergibt sich aus alledem eine Geschichte von Besessenheit, unerwiederter Liebe und ungehemmtem Selbstausdruck; in der die Charaktere versuchen, einen Kurs durch den Sturm ihrer kreativen Geister und Emotionen zu navigieren.

    Ein faszinierender Rückblick auf eine interessante Strömung in der amerikanischen Literatur und ein von starken Charakteren getriebenes Drama.
    Cursha
    Cursha

    6.969 Follower 1.052 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 4. Januar 2015
    ein genialer Film der eine fantastische Geschichte erzählt, die dazu fantastisch Umgesetzt wurde ! Sehr fesselnd und emotional wird die Geschichte um den jungen Ginsberg und den jungen Lucien Carr erzählt ! Selten hab ich einen Film gesehen der mich so gefesselt hat wie "Kill your darlings" ! da kann so manch ein mega Blockbuster einpacken gegen diese doch eher kleine Produktion. Daniel Radcliffe spielt die Rolle hier mit bravour, wird alles Dings von Dane DeHaan in den Schatten gestellt, der hier eine unglaubliche Leistung hinlegt ! Er trägt den Film auf Händen und zeigt welch großes Potenzial in ihm steckt ! Seit "Chronicle" fasziniert mich dieser Kerl immer wieder und hat sich zu meinem absoluten Lieblings-Schauspieler entwickelt !
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