2008 kam „Twilight“, 2009 „New Moon“ und 2010 schon soll „Eclipse“ folgen. Bei jedem neuen Sequel wechselt der Regisseur. Für „Twilight“ nahm Catherine Hardwicke Platz auf dem Regiestuhl und bei „New Moon“ ist es nun Chris Weitz (Der Goldene Kompass). Nach dem Riesenerfolg „Twilight“ blieb es zu erwarten, ob „New Moon“, dem gerecht würde. Doch schon auf der Comic Con in San Diego, wo erste Clips zu „New Moon“ gezeigt wurden, war klar, dass er, nur aufgrund des Hypes, ein Kassenschlager würde. Und tatsächlich. Am ersten Wochenende lieferte „New Moon“ den dritterfolgreichsten Kinostart aller Zeiten ab.
Doch ist „New Moon“ auch filmisch so ein Meisterwerk, dass sich mit Meisterwerken wie „The Dark Knight“ und „Der Herr der Ringe“ messen kann?
Die Antwort ist kurz: Nein. Natürlich nicht.
Aber dennoch macht Chris Weitz bei „New Moon“ vieles richtig.
Für die Fans der Bücher ist es wie schon bei „Twilight“ gelungen sich an die Romanvorlage zu halten und ein stimmiges Gesamtwerk abzuliefern.
Auch vom Schauspiel in „New Moon“ ist deutlich mehr zu erwarten als bei „Twilight“. Denn die Nebenrollen sind sehr gut besetzt mit Michael Sheen (Frost/Nixon), Jamie Campbell Bower (Sweeney Todd) und Dakota Fanning (Krieg der Welten). Außerdem kommt in „New Moon“ das erste Mal, der in „Twilight“ verschluckte Part des Jacob Black hervor, der erstmals wirklich sein Können beweisen kann.
Bella Swan (Kristen Stewart) hat Geburtstag und schneidet sich auf der Geburtstagsfeier vor lauter Vampiren. Jasper Hale (Jackson Rathbone), rasend durch das Blut, versucht sie anzugreifen. Durch dieses Ereignis möchte der Vampir und Bellas Geliebter Edward Cullen (Robert Pattinson) sie schützen, indem er sie verlässt. Bella wendet sich in ihrer Einsamkeit und ihren Depressionen an ihren Freund Jacob Black (Taylor Lautner), den ein weiteres düsteres Geheimnis umgibt.
Der größte Teil des Filmes spielt zwischen Bella und Jacob und die beiden Hauptdarsteller lösen die Aufgabe mit Bravour, denn beide spielen auf einer Augenhöhe und man glaubt den Darstellern. So vermisst man den sympathischen Edward Cullen nicht und einem wird nie langweilig, da Bella sich immer mehr Sachen einfallen lässt, Adrenalin freizusetzen.
Insgesamt kann man sagen, dass dies nicht nur an der Entwicklung der Schauspieler liegt, sondern sicherlich auch an der Schauspielführung von Chris Weitz.
Ein großes Lob muss man nach „Twilight“ auch an die Leute machen, die für die Special-Effects in „New Moon“ verantwortlich sind, denn sie haben tolle Arbeit geleistet, sicherlich nichts, was revolutionär ist, aber schon eine überdurchschnittliche Leistung.
Man kann insgesamt den Look des Films als sehr positiv bewerten. Die Farbpaletten wurden sorgfältig und gut eingesetzt.
Auch die Musik von „New Moon“ ist sehr stimmig und man bekommt wie in „Twilight“ einen sehr guten Soundtrack geliefert.
Leider hat auch „New Moon“ Schwächen, die einen sehr ärgern, da diese zu vermeidende waren.
So ist es zum einen den großen Trubel, den man darum gemacht hat, dass Jacob ein Werwolf ist, denn als Zuschauer wusste man es schon lange und bis Bella auf die Idee kam, hat es noch einige Minuten länger gedauert.
Vom Drehbuch hätte man „New Moon“ sicherlich noch ein wenig interessanter gestalten können, um den Zuschauer zu fesseln. So wäre der Strang um Victoria und Laurent interessant gewesen, aber nur kurz aufgeführt.
Außerdem fehlt bei „New Moon“ für den Zuschauer das gewisse Etwas, das einen Film wirklich absolut interessant und spannend macht, denn die Geschichte um Jacob ist nicht so interessant, dass man ihr den ganzen Film folgen möchte. Zum Glück kommt später noch Edward Cullen wieder und es wird Spannung aufgebaut, da die Volturi gut eingeleitet werden und eine interessante Story aufzuweisen haben.
„New Moon“ ist eine gelungene Bestsellerverfilmung von Chris Weitz, bei dem die Schauspieler gute Arbeit leisten und auch die Special-Effects stimmig zu dem Gesamtkonzept des Filmes passen. Ein Sequel, das seine Fans gefunden hat und das diese lieben werden. An der Story hätte noch ein wenig mehr gearbeitet werden können, aber es ist und bleibt eine runde Sache.
7/10