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Thomas Z.
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2,5
Veröffentlicht am 5. Dezember 2024
Im Gegensatz zu "The Rover" konnte mich David Michôd's allseits gefeiertes Debüt aus 2011 nicht besonders begeistern. Melbournes Unterwelt, mafiöse Strukturen, wie aus zahlreichen anderen Streifen bekannt, Polizeikorruption ohne Überraschungsmoment. Die Story dümpelt etwas unaufgeregt vor sich hin und erzeugt dabei nur gelegentlich etwas Spannung. Schauspieltechnisch ist das grundsolide, wobei James Frechville, als "neues Gesicht" und Hauptakteur bis auf einige, wenige Szenen eher blass bleibt. Habe ich alles schon deutlich packender inszeniert gesehen!
Ich war von dem Film mal mehr als überrascht, den er kam bei mir aus dem nichts. Zunächst muss ich erwähnen, dass das Cover schon mal sehr schei.... ist. Den es wird groß mit Guy Pearce geworben, den ich zu meinen absoluten Lieblingen zähle und am Ende tritt er kaum auf. Außerdem ist der deutsche Titel einfach so blöd, wie bei "The Hurt Locker" (Tödliches Kommando - Schlimmer geht Nimmer). Der englische Titel "Animal Kingdom" ist da deutlich besser. Aber der Film ist abgesehen vom Cover echt fesselnd, den dieser ist brutal, hat eine tolle Bildsprache und ist unglaublich spannend durch die Interessanten Figuren. Dabei macht Hauptdarsteller James Frecheville als Josh eine gute Figur. Alle anderen müssen sich da noch Unterordnen. Hervorheben muss man noch Ben Mendelsohn und Jackie Weaver, die einfach super sind. Unberechenbar und skrupellos. Joel Edgarton wird zu beginn als Hauptfigur aufgebaut und verschwindet dann recht schnell. Im gehört einer dieser Momente wo ich mir nur dachte WTF ! Und ab da war ich richtig im Film. Ein zweiter solcher Moment gehört gegen Ende Ben Mendelsohn. Und dann gibt es da noch Guy Pearce der gewohnt sehr gut spielt, aber leider erst viel zu spät in den Film kommt. Kurz: "Animal Kingdom" (Ich will den deutliche Titel nicht schreiben) ist eine sehr schöne kleine Perle geworden, die wohl kaum jemand auf seinem Schirm hat, aber unbedingt zu empfehlen ist.
Mehr oder weniger ein Geheimtipp, so sagt man über diesen Film. Mit Vorsicht sind die eigenen Erwartungen im Zaum zu halten. Die Poster und die Credits lassen hier etwas Falsches vermuten. Guy Pearce in der Hauptrolle? Oder Ben Mendelsohn? Joel Edgerton, der relativ schnell von der Bildfläche verschwindet? Nein, keiner von denen. Es ist ein Nachwuchsschauspieler, der seine Aufgabe nicht unbedingt sehr gut erfüllt. Die Figur des Joshua ist leider viel zu lethargisch angelegt. Trauma ob der toten Mutter kann man hier nicht vorschieben - diese Gestalt wirkt einfach ein wenig zu beschränkt, zu lasch, und somit wenig interessant für den Zuschauer. Joshua gerät in eine Welt des Verbrechens, welches seine eigene Familie mit Raubzügen in Melbourne durchgebracht hat. Seine Onkel werden von der Polizei ausgespäht und gejagt. Am Anfang ist dieses Paranoia sehr interessant zu beobachten. Nur wird das ganze seltsam aufgelöst. Irgendwann scheint es keine Rolle mehr für Onkel Pope zu spielen sich verstecken zu müssen. Und die anfangs interessante Szenerie, mit der sonderbaren Matriarchin an der Spitze, verflaut alsbald zugunsten gewisser nichtssagender Szenen. Anderes bleibt da auf der Strecke. Wo im Rahmen der Familie Andeutungen komplett ausreichen und das alles sehr spannend machen, fragt man sich bei der Polizei: Was sind das für Leute?! Warum taucht die Identifikationsfigur in Form von Guy Pearce nur so spät auf? So gewinnt man keinen wirklichen Einblick hinsichtlich der anderen Partei. Die Spannungsschraube zieht immer mehr mehr an, doch löst sich unbefriedigend auf - sofern man es nicht bis dahin schon unbefriedigend empfand. Seine durchschnittliche Bewertung erhält "Animal Kingdom" (so der sinnigere englische Titel) eben deshalb: Formal stimmt alles, und abgesehen vom Hauptdarsteller gibt es tolle Leistungen. Ein interessanter Soundtrack. Eine tolle Ausgangsidee. Aber die formale Umsetzung wirkt nicht ausgreift und ist für viele sicher zu langatmig geraten. Man kann den Film sehr gut mit "Killing Them Softly" vergleichen, den ich ebenfalls eher weniger gelungen, wenn auch ambitioniert fand. Fazit: "Animal Kingdom" ist formal gesehen sowohl was die Geschichte als auch die Inszenierung angeht höchst interessant und verspricht viel. Aber vieles davon geht einfach nicht auf. Neben ärgerlichen Regieentscheidungen, passiert hier vieles viel zu spannungsarm, obwohl die Lage extrem angespannt ist.
Ich fand den Film relativ langweilig und langatmig. Die Geschichte hat mich eigentlich auch gar nicht angesprochen. Aufregende Szenen gibt es gar nicht in diesen Film und Spannung wird irgendwie auch nicht aufgebaut. Der Film schleicht einfach nur so vor sich hin.