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Christian Alexander Z.
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3,0
Veröffentlicht am 6. Dezember 2020
Ein toller Plot, super gecastete Schauspieler, die auch alles geben und super fotografiert, das ist die große Positivseite dieses Werks. Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass die Handlung immer wieder zu sehr emotional überbetont wird. Das geht leider soweit, dass man sich in diesen Momenten an eine Fernsehproduktion erinnert fühlt. Ich habe es nicht bereut, den Film gesehen zu haben, würde ihn aber kein zweites Mal anschauen wollen.
Wird die Oscar-Academy nachlässig? Oder wie sonst kommts das so ein Film komplett unerwähnt und ungewürdigt bleibt? Zumal Hilary Swank die Hauptrolle spielt die bereits zwei goldene Jungs eingesackt hat? Echt ein Rätsel. Obendrein ist die ganze Geschichte doch mit dem wundervollen Stempel „wahre Geschichte“ versehen, wenngleich die hier fast unglaublich klingt: eine Kellnerin macht ein Jura-Studium um ihren Bruder aus dem Knast zu holen, der wiederum sitzt unschuldig drin weil er zu einer Zeit verhaftet wird als es noch keine DNS Beweise gibt. Leider hat diese Nummer so natürlich wenig was man unterhaltsam aufbereiten kann, aber das macht auch nichts: Hilary Swank ist so gut wie eh und je, ebenso erweist sich Sam Rockwell mal in einer netten Rolle als absoluter Überflieger und die tolle Chemie alleine zwischen den beiden könnte den ganzen Film tragen. Aber auch so ist es Tony Goldwyn gelungen einen erstklassigen Streifen zu basteln: ein spannendes Drama in dem man mit den Figuren mitfühlt wenn es wieder mal einen der zahlreichen Rückfälle gibt, aber sich umso mehr über das kitschfreie Ende freuen kann. Leider finden solche Filme nur eine eingeschränkte Zahl von Zusehern – diese aber werden hellauf begeistert sein. Ich jedenfalls wars.
Fazit: Perfektes Drama, großartig gespielt und mitreißend inszeniert: ganz ganz toll!
Ganz großes Kino! "Betty Anne Waters" basiert auf einer wahren Handlung. Der Film handelt von einem zu Unrecht verurteilten Mörder und seiner Schwester, die ihr Leben verändert und ein Jura-Studium abschließt, nur um die Unschuld ihres Bruders zu beweisen. Der Film lässt Zweifel an unserem, bzw. dem amerikanischen Rechtssystem, hegen und zeigt auf, wie stark Geschwisterliebe sein kann. Hilary Swank ist für diese kämpferischen Charaktere geboren ("One Million Dollar Baby") und Rockwell beweist, dass er auch durchaus vom Bösewicht abweichen und die sentimale Rolle übernehmen kann. Der Film weist eine unglaubliche Authenzität auf, denn Goldwyns Arbeit basierte nicht nur auf schriftlichen Material, sondern auch durch Gespräche mit der realen Betty Anne Waters. Die gesamte Geschichte in einem Film zu behandeln, gelingt Goldwyn gut. Er erzählt die Geschichte auf drei zeitlichen Ebenen und verschafft dem Leser einen Eindruck der Beziehung zwischen Betty Anne Waters und ihrem Bruder Kenny Waters. Der Film zeigt mal wieder, dass Filme, die vom Mainstream abweichen und nicht die breite Masse ansprechen, zum Scheitern veurteilt sind (siehe "The Beaver"). Schade eigentlich, denn solch ein Film ist in jeglicher Hinsicht goldwert.