"Solitary Man" ist ein ordentliches Drama geworden, das nach anfänglicher Lethargie teilweise sehr unterhaltsam ist, seiner Seriosität jedoch keineswegs verliert. Regisseur Brian Koppelman weiß seine Darsteller gekonnt in Szenen zu setzten, dennoch weißt der Film ein paar kleinere Schwächen am Anfang und gegen Ende auf, die das Sehvergnügen jedoch nicht schmälern. Die Darstellerleistungen sind allesamt richtig gut, vor allem Michael Douglas kann seit langem mal wieder richtig überzeugen. Fazit: Wer einen unterhaltsamen, aber auch ansprechenden und teils anspruchsvollen Film sehen möchte und/oder Michael Douglas-Fan ist, sollte bei "Solitary Man" sicherlich mal einen Blick riskieren.
Wurde dieses Drehbuch speziell und ausschließlich für Michael Douglas geschrieben? Erscheint mir so, denn die Rolle ist wirklich ganz speziell auf ihn ausgerichtet, ich könnte mir kaum jemanden anders darin vorstellen. Aber ich war ja eh immer schon ein Michael Douglas Fan. Es ist einfach faszinierend wie Douglas einen Charakter wie diesen verkörpert: eigentlich eine arme Sau und doch ein großspuriger Kotzbrocken, eigentlich macht er nur völlig miserablen Mist der ihn auch ziemlich zum Widerling stempelt, aber trotzdem bleiben die Sympathien durchgehend bei ihm. Es ist tragikomisch wie er es nicht schafft sein Altern zu aktzeptieren, seine scheinbare Krankheit ignoriert und doch stets ein Dauerlächeln präsentiert und nichts umhaut. Die Handlung bleibt indes überschaubar – es geht eben wirklich um einen alten, komischen Kauz der es sich mit der ganzen Welt verdirbt und nur ganz langsam lernt. Eigentlich schade daß es der Film nicht ins Kino geschafft hat – er hat nämlich für mich eine ähnliche Qualität wie eins seine „Wonder-Boys“. Bleibt zu hoffen daß der Film von dem ein oder anderen aus der Videothek gepflückt wird.
Fazit: Sympathisches Portrait eines alten Kozbrockens der mich Charme und Witz all die Pannen seines Lebens überspielt!