Jeder kennt ihn, da seine Werke im Schulunterricht zur Pflichtlektüre gehören. Es gibt weder einen runden Geburtstag (geboren 1911) zu feiern, noch jährt sich sein Todesjahr (1991) zu einem symbolischen, denkwürdigen Mal. Dennoch kommt in diesem Jahr eine Dokumentation in die Kinos, die sich mit dem Leben des Schweizer Architekten und Schriftstellers Max Frisch beschäftigt. Erstaunlich ist, dass es eine Dokumentation in dieser Form über den allseits bekannten Autor noch nicht gab. Lediglich in dem 1981, also noch zu Lebzeiten Frischs, entstandenen „Max Frisch, Journal I-III“ des Schweizer Dokumentarfilmers Richard Dindo ist ein erster Versuch in diese Richtung unternommen worden. Dieser Film nahm sich das autobiographisch inspirierte „Montauk“ Frischs zum Ausgangspunkt, um frei assoziativ den Inhalt, beziehungsweise die Vita Frischs zu erzählen. Ausgehend von dieser Erzählung umfasste die Dokumentation jedoch nur einen kleinen Ausschnitt aus Frischs Leben. Dem wird nun Abhilfe verschafft. Frischs Schweizer Landsmann und langjähriger Dokumentarfilmer Matthias von Gunten („Reise ins Landesinnere“, „Big Bang“) zeigt in „Max Frisch, Citoyen“ den offiziellen Frisch, den Intellektuellen, den Weltbürger.