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    Das große Fressen
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    niman7
    niman7

    859 Follower 616 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 29. Juni 2020
    Marco Ferraris absurd verrückter Schocker "Das große Fressen" sorgte vielleicht im Erscheinungsjahr 1975 für helles Aufsehen, heute reicht er eher für 2-3 angewiderte Blicke.

    Eine italienische Villa: die 4 Freunde Marcello, Philip, Michel und Ugo sind allesamt sehr erfolgreich im Leben. Man könnte meinen, es hätte nicht besser laufen können. Dennoch beschließen die Freunde ihr Leben mit einem gigantischen Schmauß zu beenden. Dazu soll die Villa von Ugo herhalten. Das Personal wird nach Hause geschickt und ein LKW voller Frischfleisch wird angefahren. Trotz aller Bemühungen von Koch Ugo, langweilt sich der Playboy Marcello. Ihm fehlt es an Frauen. Also werden schnell 3 Prostituierte hergeholt. Mit Andrea kommt eine 4 Dama hinzu- die jedoch eine Lehrerin ist...

    Ferraris´s Satire Schocker ist nicht für Jederman. Ein starker Magen ist vorausgesetzt. Schließlich sind die Damen und Herren ständig nur am Essen. Zu Beginn ist es noch recht harmlos. Hier und da ein kleines Häppchen. Der genüssliche Verzehr hat noch etwas stillvolles. Man wird schon leicht eifersüchtig, wenn man so sieht, was den Herrn so alles gezaubert wird. Aus dem "Essen" wird jedoch schnell ein "Fressen". Essen ist sekundär. Primär geht es darum so viel in sich zu stopfen, wie es nur geht. Gleich nach dem Aufstehen, wird sich schon zu Tisch gesetzt. Eine der Damen fragt dementsprechend berechtigt, ob die Männer denn auch etwas anderes im Sinn haben? Oh ja, das haben sie! Und das ist die Lust auf den weiblichen Körper. Sich während dem Essen pornografische Bilder anzuschauen, ist ja völlig normal. Hier möchte ich noch anmerken, dass es sich bei den Männern um einen Pilot, einen Richter, einen Star-Koch und einen TV-Moderatoren handelt. Ferrari will den sagen, dass selbst die Créme de la Créme der Bevölkerung einen gewaltig an der Birne hat! Sein Film ist so absurd und widerwärtig, dennoch kann man sich diesem nicht entziehen. Von Minute zu Minute schwingt er sich zu noch verrückteren Szenen. Das macht den Film so interessant. Man möchte wissen, was denn noch passiert.
    Zwischendurch geht jedoch die Luft gewaltig raus und damit meine ich nicht die Blähungen des Missior Philip. Ferrari nutzt die Pausen nicht um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu vertiefen oder viel wichtiger, um den Standpunkt der 4 Herren zu erklären. Das suizidale Fressen wird optisch in aller Pracht dargestellt, an Tiefe gewinnt es aber es kaum.
    Dagegen ist die Kamera sehr gelungen. Immer dicht an den sabbernden Mäulern die das Fleisch von den Keulen wie Hyänen abkauen.
    Am Ende, und ich möchte hiermit nichts großes vorwegnehmen, setzt Ferrari einen sehr interessanten Schlusspunkt: im Garten der Villa hat sich ein Rudel von Straßenhunden gebildet. Die 2. Lieferung an Fleisch wird wunschgemäß (Verschwendung) im Garten lachend abgeladen. Die Hunde stürzen sich jedoch nicht darauf. Wer ist nun das Tier?
    FAZIT: Als Vegetarier sollte man einen großen Bogen um den Film machen. Auch wenn sich die Sehgewohnheiten verstärkt haben, kann der Film noch heute einen schocken. Auch wenn nicht mit der Intensität von 1975.
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    112 Follower 512 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 28. Mai 2018
    Einst ein ausgemachter Skandalfilm über Dekadenz in diversen Facetten, heute französisch-italienisches Kulturgut der "absonderlichen" Art, das man zumindest einmal ertragen haben sollte.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 2. April 2016
    Für damaligen Verhältnisse bestimmt ein skandalöser Film, der in Obszönität und expliziten Darstellungen seines Gleichen suchte. 40! Jahre später immer noch ein Klassiker aber irgendwie lau. Meiner Meinung nach sollte man diesen Schinken mal gesehen haben... war ok.
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