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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 22. November 2016
Herzzereißender Film über eine junge Obdachlose in einem aussichtslosen Versuch, nicht nur am geradeso am Leben zu bleiben, sondern in einer von Anonymität und Konkurrenzdenken beherrschften Gesellschaft menschliche Wärme, Würde und Zuneigung aufzutreiben. Ein minimalistiches und bitter realistisches Meisterwerk, das auf der einen Seite fast kunstvoll die Handlung reduziert, auf der anderen Seite durch seine unterschütterliche Identifikation mit der Hauptfigur und einem in der Handlung mitschwingenden Gefühl der Hoffnung beeindruckt.
Independent wos nur geht: mit einer Lauflänge von gerade mal 75 Minuten und nichtmal einer deutschen Synchronisation hat der Film klare Indizien daß er nicht für den Mainstream geschaffen wurde. Aber ganz ehrlich, die breite Masse würde sich sowas wie dies hier eh nicht anschauen, ist leider so:der Film schilder wie eine arme, mittelose Frau sich durch einen Teil von Amerika kämpft und gibt dabei ein wahrscheinlich perfekt ausgewogenes Bild der Realität wieder. Obendrein spielt Michelle Williams die Hauptrolle die geschickt und voller Ausstrahlung agiert, genau genommen als totales Gegenteil alles glamoröse abwäscht und in der Tat aussieht wie eine Mittellose Frau von der Straße. Aber was solls, wie bei allen Filmen dieser Art: einen Unterhaltungswert im eigentlichen Sinne gibt’s nicht und da sich so ein Film auch keiner anschaut verbreitet er sich nicht – ist also letztlich no Name Independent Kino … und auch hier, ganz am Rande, trotz guter Absichten nicht wirklich der Kracher.
Fazit: Nett gemeinter, schonungsloser Blick auf eine mittellose Frau in Amerika – sehr lebensecht, aber ebenso trist!