Ein handlungsarmer, unverständlicher, langweiliger Film? Sowas können meiner Meinung nach nur US-Kritiker und Kinobesucher von sich geben, die nur Hollywood und Konsorten gewöhnt sind. Natürlich ist Film Geschmacksfrage, und viele möchten sich vielleicht einfach nur berieseln lassen, doch ich glaube, dass man viel Neues entdecken kann, wenn man sich einfach einmal auf andere Filme einlässt, namentlich Autorenfilme. Und wer einmal Michaell Haneke gesehen hat, muss zugeben, dass The Limits of Control noch sehr moderat ist. Auch wenn mich der Film nicht berauscht hat, stört mich diese Voreingenommenheit.
Abgesehen davon finde ich, dass man sich durchaus von diesem Film berieseln lassen kann. Drehorte, Darsteller, Musik (Flamenco-Einlage!) lohnen sich. Ich habe diesen Film genossen, ohne mich mit verkopften Meta-Ebenen zu beschäftigen. Jarmusch selbst sagt, das Wichtigste an Filmen sei für ihn nicht die Analyse, sondern das Berauschen, die Intuition. Und wer doch mehr wissen will, google und wikipedia helfen weiter (Jarmusch gibt in dem wikipedia-Link ausführlich Auskunft über alle Aspekte des Films, von wegen unerklärlich).
Auf gut Deutsch: Man kann sich auch von Autorenfilmen berieseln lassen, wenn man ihnen eine Chance gibt. Mit dem Unterschied, dass jeder für sich auf Dauer mehr von ihnen hat, da mit etwas Übung qualitative Unterschiede einfach ins Auge fallen. Diese Einstellung ist natürlich oberflächlich, aber jeder sollte Filmen schauen, wie er will, ganz im Sinne von Jim Jarmusch.