...seine Stars singen lässt. Hallo zu einer Mogelpackung, soviel lässt sich direkt schon mal sagen. Denn die Kennzeichnung als "Romantik-Komödie" kann einen hier echt ins Messer laufen lassen.
Wollen mal sehen......
....wir haben es hier mit einem lupenreinen Bastard zu tun - die Kategorie "Weder Fisch noch Fleisch" ist definitiv zutreffend. Das Nervenbündel und die Lusche - wäre ein durchaus zutreffender Untertitel. Sie (Nervenbündel) Alexandra Neldel macht ihre Sache sehenswert - als Lehrerin die an einer nicht verarbeiteten Beziehung knabbernd in den Schulstunden ihre persönliche Hölle durchlebt, bietet sie eine durchaus ansehenliche Vorstellung. Nur als Hauptfigur ist die Identifikation mit ihr streckenweise eher schwierig - da wirkt ihr Charakter vielleicht einen Tick zu nah an der gesamtdeutschen Wirklichkeit. Und Jan Henrik Stahlberg in der Hauptrolle scheint von der zweiten Einstellung an das Gefühl zu haben im falschen Film zu sein - und das vermittelt er konsequent bis zum Ende des Films. Nicht, daß er nicht versuchen würde, sich in seiner Figur zurechtfinden zu wollen - doch in letzter Instanz bleibt der liebenswerte Loser mit Vergesslichkeitsattacken eine leere Hülle. Nur in seinem ersten Augenblick im Casting für eine Rolle erscheint er am rechten Platz. Schade - in "Muxmäuschenstill" war er ganz gross. Einst - bei "Zurück in die Zukunft" haben die Verantwortlichen einst die Erstbesetzung Eric Stoltz nach 10 Tagen gegen Michael J. Fox ausgetauscht. Hier hätte man ähnlich verfahren sollen.
Der Rest vom Cast gibt sich allerdings keine Blösse: seien es Jana Pallaske, Gideon Burkhard, Gode Bendix und Inga Busch oder auch Günther Maria Halmer als Papa von Frau Neldel - immer auf den Punkt.
Dies bringt uns jetzt zu dem Sujet des Films: jeder, der hier eine Roimanze erwartet, sollte sich eher mal nach den Filmen von Andreas Dresen ("Sommer vorm Balkon", "Halbe Treppe") umschauen - die Art wie Dresen dort Romantik nebenbei in seine Themen einflicht, steht hier im Vordergrund - vielleicht ein wenig zu rauh für den Normalkonsumenten, aber nun gut...
...Was allerdings den Musicalanteil anbegeht - dies grenzt schon beinah an Betrug: Da halten die Protagonisten mal inne um lippensynchones Playback abzuliefern - und dann ist manchmal schon nach ein bis zwei Zeilen wieder Feierabend. Dummerweise hat das hier Methode: KEIN Song wird hier auch nur annähernd ausgespielt - kaum sind wir in den ersten Takten als Zuschauer dabei uns in den musikalischen Moment einzufinden, schon ist wieder Schluss. So ein- bis zweimal mag das ja noch angehen, aber so konsequent einfach JEDE Nummer hinzurichten (das lippensynchrone Playback sorgt auch dafür, daß unsere schauspielerende Miniplaybackshow in verschiedenen Tonlagen "singt" und manche davon sind einfach viel zu weit weg von dem jeweilgen "Interpreten". Bis auf einmal: der Statist, der Stahlberg auf dem Zebrastreifen "Halt Dich an Deiner Liebe fest" rät, ist DER Moment des Films. Auch die Tatsache, daß das Drehbuch unsere beiden Hauptfiguren im letzten Akt zu Nebenfiguren degradiert und ein Happyend "zaubert" , weil eins halt sein muss, zerstört mehr als daß es hilft....
Dieser Film hat genügend vernünftige Ansätze - mit einem neuen Hauptdarsteller, einem besser ausgerichteten Fokus auf die beiden Hauptfiguren - besonders im letzten Akt und ein wenig mehr an Musik (etwa 50% zu dem bislang zu Hörenden dazu an Laufzeit) und das hier könnte ein Knaller sein.
So ist dieser Film dem Kinoplakat nicht ganz unähnlich, das in der Bude von Hauptdarsteller Stahlberg hängt: "Das Leben ist eine Baustelle"!