Palermo Shooting ist ein Film über die Zeit, über den Tod, über die Rheinstadt Düsseldorf, über Modefotografie, über Fotografie überhaupt und über die Suche nach sich selbst.
Es ist ein Film nicht über aber mit Campino, dem Sänger der Toten Hosen, der hier eine neue Seite seiner selbst entdeckt, nicht auf der Bühne, sondern vor der Kamera zu stehen, was ihm bemerkenswert gut gelingt.
Campino, der nie eine Schauspielschule besuchte, gelingt es, Emotionen ehrlich und echt zu zeigen. Dort, wo ein Schauspieler eventuell Technik einsetzt, bleibt Campino immer er selbst, man bemerkt eine ausserordentliche Frische und Ehrlichkeit in jeden seiner Bewegungen.
Das ist nicht zuletzt Regisseur Wim Wenders Einfühlungsvermögen zu verdanken, dass Campinos Rolle mit Behutsamkeit entwickelt wurde und man ihm selbst zum einen die Rolle abnimmt, zum andern die Freude anzumerken ist, die er haben musste, um die Rolle des Fotografen Finn zu spielen.
Dies macht die Authentizität des Films aus und authentisch ist einiges in dem Film, ob nun die schwangere Milla Jovovich, der Drehort Palermo, der einen realen Eindruck dieser Stadt vermittelt oder ein Gemälde, das zum Ende des Films eine Schlüsselrolle spielt.
Ich selbst war von dem Film sehr angetan, da ich finde, dass Wim Wenders neuester Film zwar nichts Überraschendes zeigt im Vergleich zu seinen anderen, jedoch sein Grundthema gut zu variieren weiß, man könnte es wie folgt beschreiben: Held/ Heldin auf der Suche nach sich selbst, macht eine Reise, ist voller Hoffnung und empfänglich für neue Überraschungen und Wendungen.
Nicht ohne Grund stellt Campino als Fotograf Finn, in einer Frage formuliert, fest: „Was fehlt mir eigentlich?“ Es fehlt ihm das, wonach er sucht.