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    Eldorado
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    ralliknalli
    ralliknalli

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    3,0
    Veröffentlicht am 11. Oktober 2016
    Eigenwilliger Außenseiter-Roadmovie mit stilistischer Nähe zu Kaurismäki oder David Lynch und mit entsprechender lakonischer und manchmal grotesker Tragikomik. Sah für mich teilweise mehr nach USA aus als nach Belgien, was wohl an den Autos liegt und an der musikalischen Grundstimmung - sehr geile Tracks dabei. Auch die Darsteller sind gut ausgesucht und verkörpern sowohl etwas Rührendes und gleichzeitig verlorenes Irresein. Was der Film nicht bietet, ist viel Action und eine abgerundete Story - muss er aber auch nicht. Insgesamt sehenswert, wenn auch nicht unbedingt am Samstag Abend.
    ThomasEdgar
    ThomasEdgar

    5 Follower 30 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Man muss solche Filme lieben. Eldorado ist ein typisches Roadmovie. Die Handlung könnte irgentwo in unserer kultivierten Welt spielen, dort, wo es schmutzige Städte, entseelte Landschaften oder überwachsene Bahngleise gibt. Es gibt Bruchstellen zwischen den Segnungen der Zivilisation, zum Beispiel Probleme der Identität oder Kehrseiten der Wohlstandsmedaille.



    Die Straße ist die Bühne, auf der sich zwei Männer bewegen. Wohin, weiß niemand so genau. Zum Schluß findet der eine wohl zurück zur Fixe, während der andere eine Hundeleiche vergräbt, allein auf einem Hügel, unter sich die beleuchtete Silhouette der Stadt.



    Der Film stimmt eher pessimistisch, da hilft auch die gekonnt eingeflochtene Komik nicht. Auf ihrer Reise erleben die Beiden recht seltsame Dinge. Dabei stören mich einige unerklärliche Szenen. Was sollte die lange Umarmung beim Abschied vom Nudisten? Was wurde aus dem Seher und Autosammler, der plötzlich filmisch ausgeblendet wird? Hier ist der Film eher schwach, weil er hyper-phantasiert.



    Dagegen ist die Szene im Elternhaus des Fixers gelungen und schlüssig. Hier findet sich die Verachtung durch den Vater, die verzweifelte Hilflosigkeit der Mutter, die letzte Zuneigung des Sohnes, der den Garten umgräbt. Stark ist auch das Finale. Ein Hund wird von der Brücke entsorgt und knallt den Beiden auf's Autodach. Diese Aktion löst eine Kette von Reaktionen aus. Angefangen von der Angst der Mitmenschen, Hilfe zu leisten, bis hin zur absurden Idee, den halbtoten Hund durch Heroin zu töten. Eine Meisterleistung des schwarzen Genres.



    Der Film überzeugt durch seine Bilderwelt der wallonischen Landschaft, der gezielt eingeblendeten Musik und einer großen schauspielerischen Leistung. Alle Faktoren zusammen erzeugen eine Stimmung und eine starke Sensibilität für die Empfindungen der Protagonisten. Der Film ist kein Easy Rider, er ist sehr empfehlenswert.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Meinem Vorgänger kann ich mich aboslut nicht anschließen. Ich habe den Film letzten Montag in der Sneak-Preview gesehen, auch bei mir verließen vielleicht 30% das Kino, während man allerdings auch sagen muss, dass wahrscheinlich 60% in der Hoffnung auf einen Horrorfilm ins Kino gegangen sind, nichtsdestotrotz hat mich der Film wirklich berührt. Er hat es geschafft, einen trotz der schreienden, brüllenden Meute spätpubertärer Mitzwanziger in seinen Bann zu ziehen und eine Atmosphäre zu erzeugen, die unter die Haut geht. Wirklich grandios gespielt und wundervolle Momentaufnahmen komplettieren das gesamte Stück. Die Charaktere schreien förmlich nach Mitgefühl und man will bis zum Schluss auf ein gutes Ende hoffen - das dies letztendlich nicht eintrifft, passt einfach zum Film, wir sind schließlich nicht in der Traumfabrik Hollywood sondern bei einem belgischen Film (nach "Le bébé" erst der zweite, den ich (bewusst) gesehen habe). Ich ging nach dem Kino ziemlich deprimiert nach Hause, aber das muss es doch auch geben, kann doch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Darüber hinaus denkt man noch wirklich lange über den Film nach und kleine, wichtige Details, die man vorher nicht wahrgenommen hat, erkennt man auf einmal.



    Alles in allem ein toller Film, der zum Nachdenken anregt und eine Atmosphäre erzeugt, die wirklich unter die Haut geht. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, meinen hat er jedenfalls getroffen und man kann so einen Film einfach nicht als "schlecht" abstempeln.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Der Film macht den Zuschauer Minute um Minute mürbe. Die 85 Minuten Laufzeit kommen einem wie 2 1/2 Stunden vor. Es gibt lange mit nervender Musik untermalte Bildeinstellungen. Man hat das Gefühl, der Film läuft mit halber Geschwindigkeit ab. Ich habe ihn gerade in der Sneak gesehen, wusste also nicht, was mich da erwartet. Auch nach 20 Minuten hat man noch immer die Hoffnung, es würde ein Horrorfilm daraus werden. Doch Fehlanzeige. Die zwei Hauptcharaktere irren nahezu ziellos herum. Eigenartige und verwirrte Menschen laufen ihnen dabei über den Weg. Die Wortwechsel schießen manchmal über das vermeintlich komische hinaus und werden richtig blöd. Eine Handlung oder einen roten Faden vermisst man in dem Film schmerzlich.



    Den Film kann man getrost auf der Rolle verrotten lassen. Nicht alles, was auf irgendeinem Filmfestival gezeigt und vielleicht sogar gefeiert wird, ist toll.

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