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die Lisa :)
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4,0
Veröffentlicht am 9. August 2012
Der Vorleser ist ein Bravourstück.
Der Film basiert auf dem Roman von Bernhard Schlink und wurde wunderbar verfilmt.
Zudem ist die Story des Streifens sehr ergreifend, mitreißend und auch dramatisch aufgrund des Geheimnisses, was auch alles nochmals die Hintergrundmusik verdeutlicht.
Auch sind die Schauspieler auf ganz hohem Niveau unterwegs und harmonieren hervorragend zusammen.
Das Buch "Der Vorleser" sollte man vor dem Anschauen des Filmes unbedingt lesen, damit man beim Film auch wirklich mitkommt und ihn verstehen kann.
Dies ist der einzige Kritikpunkt.
Ansonsten ist das Buch und der Film "Der Vorleser" wirklich hervorragend geschrieben und verfilmt.
Eine etwas betagtere Frau gibt einem fünfzehnjährigen Jungen Sexualkundeunterricht, während er ihr im Gegenzug Klassiker der Weltliteratur vorliest. Die Affäre, die sich zu einer Liebesbeziehung entwickelt, macht einen Grossteil des Filmes aus, ist lustlos erzählt und dementsprechend langweilig. Neben weiteren Lebensepisoden um die beiden Liebenden tangiert der Film Fragen nach Recht und Unrecht, Schuld und Sühne und moralischer Verantwortung. Die Themen werden allerdings nicht mehr als beiläufig erwähnt, so dass man keine besondere Lust bekommt, sich damit auseinanderzusetzen. Vielmehr fragt man sich, was überhaupt die Intention des Filmes war, abgesehen von eingangs erwähnter Handlung, für die der Titel des Films wiederum treffend ist. Eine meiner Zimmerpflanzen, die ich demnächst kastrieren lasse, meint, ich solle erwähnen, dass Kate Winslet nackt zu sehen ist. Ob das nun positiv oder negativ zu werten ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich führe den Film in der Sparte "Langweiler, Valium und Faultiere" mit dem Vermerk "Bruno Ganz", da ich den Typen nicht leiden kann.
Ein erstklassiger Film. Gefällt mir wirklich sehr gut. Kate Winslet hat zurecht dafür den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Einer meiner Lieblingsfilme, habe auch das Buch dazu gelesen.
Lange hat ein Film mir die Luft nicht mehr so sehr genommen wie dieser. Unzählig viele moralische Fragen werden aufgeworfen, welche unmittelbar zum nachdenken anregen. Es ist nahezu unerträglich einigen Ausführungen zu folgen. Der erste Teil des Films erhält durch eine interessante Mischung aus Leidenschaft, innerlichen Konflikten, Charakterdarstellung und Dramatik einen grandiosen Spannungsbogen. Leider fiel die perfekt aufgebaute Story in der zweiten Hälfte in sich zusammen und verlor den bis dahin ergreifend erzeugten Tiefgang. Als großen Kritikpunkt sehe ich vor allem, dass die Ausmaße der getroffenen Entscheidungen und Ansichten nicht weiter beleuchtet und das Gesamturteil nicht in Frage gestellt bzw. diskutiert wurde. Die Entwicklung der Charaktere erfolgte nur noch sehr oberflächlich. Dadurch wurde die folgende Handlung meiner Ansicht nach in vielen Aspekten unglaubwürdig, flach und langatmig. Schade das hier so viel Potential verschenkt wurde.
Die Unterschiede bei diesem eigenartigen Liebespaar könnten größer nicht sein in Bezug auf Alter, Bildung und Herkunft. Aber was sie wirklich trennt, ist ihre Vergangenheit. Er hat noch keine und sie, diese Hanna Schmitz, war KZ Aufseherin. Damit bekommt diese äußerst sensibel erzählte Liebesgeschichte eine weitere Dimension: die Deutschen und die Nazis. Es stellt sich die Frage nach Schuld und Verantwortung, nach dem berühmt berüchtigten ‘Schlussstrich‘ und die beantwortet der Film auf seine Weise. Ein hervorragend besetztes Ensemble aus Deutschen und Briten überzeugt bis in kleinste Nebenrollen. Unglaublich vor allem Kate Winslet sowohl als gefühlvolle Verführerin, als auch als barsche Frau, in der immer noch die Aufseherin steckt und die der Welt der Literatur doch so hilflos und unbedarft gegenübersteht. Ebenso großartig der junge, unschuldige Vorleser David Kross. Bruno Ganz bringt als Professor den intellektuellen Überbau (Jaspers ‘Die Schuldfrage‘) ein. Erwähnenswert ist auch der Hinweis auf die hervorragende Schnittfolge. Dieser ‘Goldene Schnitt‘ ist hier handlungsdienlich, informativ und kontrastbildend. Das emotional menschliche Highlight ist das Treffen der beiden nach vielen Jahren im Gefängnis, das schmerzhafteste die Erkenntnis, dass Hanna, wie sie sagt, nichts dazugelernt hat, außer Lesen. Und doch handelt sie anders. Gelungen sind auch die zwei Teile des Epilogs, die die Handlung gekonnt kreisförmig abrunden bzw. den Gedankengang weiterspinnen. Großes Gefühlskino mit intellektuellem Überbau anspruchsvoll umgesetzt.
Die Filmstarts-Kritik ist ein wenig zu hart. Nur weil der Film quasi 1:1 mit dem Buch übereinstimmt, muss man das doch nicht gleich als Kritikpunkt werten? Es macht den Film zumindest nicht schlechter. Die Eigenständigkeit des Films wurde imho schon dadurch teilweise erzeugt, als das mit Kate Winslet eine hübsche Schauspielerin der im Buch als eher hässlich beschriebenen Hanna ihr Gesicht leiht. Dadurch kann man die Brücke schlagen: Ok, wir sehen es alles aus den Augen von Michael. - Das Buch habe ich damals nur teilweise gelesen, konnte mich an die Handlung noch grob erinnern. Ich fand es soweit ok. Der Film bleibt an der Oberfläche all dieser Themen, ich weiß nicht mehr wie es genau im Buch war. Klar, da hätte mehr kommen können. So ist der Film aber definitv nicht schlecht und durchaus sehenswert. Die Darsteller machen einen guten Job, auch Ralph Fiennes ist nicht so schlecht geraten.
Nur in Teilen gutes Drama, welches die Gefühle und Schwächen seiner Protagonisten thematisiert, und dabei angenehmerweise nicht immer zwingend Kausalität zwischen allen Handlungssträngen und Themen bewahren will, sondern sicher zwischen tristem Realismus und romantischer Jugendstimmung wechselt. Unglücklicherweise schließt der Film diese offene Handlungsanordnung zum Ende hin weitestgehend, pocht auf eine Zusammenführung des erotischen Dramas mit den politischen und den coming-of-age Komponenten. Auf diese Weise entsteht eine am Ende völlig krude Geschichte mit einer seltsam mitleidigen Darstellung der Analphabetentums und des Gefängnisaufenthalts der Nazi-Täterin Hanna.
Das Buch habe ich nicht gelesen, doch dieser Film hat sehr viele verschiedene Thematiken. Die Story ist interessant und das ganze ist toll gespielt. Manche Szenen sind im Verhalten der Figuren etwas seltsam, doch das macht den Film nicht schlecht. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen warum die Kritiken so durchschnittlich sind, denn "der Vorleser" ist sehr sehenswert. Analphabetismus, Schuld, Jugend, Knast, Liebe, Erotik - das alles lässt sich in deisem Film finden. Eine komische Mixtur. Sie funktioniert aber, auch wenn sagen muss, dass der Film seine Schwerpunkte nicht auf alles setzen kann und eine schlagartige Genrewendung in der Mitte des Films durchführen muss.
Der Vorleser hat aus der mannigfaltigen Vorlage den Film gemacht, den man sich erhofft hat. Das dreigeteilte Buch, deren Abschnitte sich fast wie unterschiedliche Genre lesen, zu verfilmen ist eine Kunst für sich. Zuerst steht eine heimliche Liebesgeschichte im Mittelpunkt, dann eine moralische Holocaust-Studie und schließlich ein melancholisches Drama. Zentrum von allem ist die mehr als komplizierte Beziehung zwischen Michael und Hanna. Die besondere Kraft gelingt gerade durch die Distanz der beiden Protagonisten und die daraus entstehenden mannigfaltigen Gefühlswelten, die im Film schön herausgearbeitet werden. David Kross und Kate Winslet spielen super. Da fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass die Nebenfiguren nur zur Reflektierung moralischer Konflikte dienen. Ralph Fiennes fällt da ein bisschen ab. Das liegt vielleicht aber auch an der eher geringen Leinwandzeit. Die Zeitsprünge im Film sind eher inkonsequent umgesetzt und stören ein wenig. Insgesamt ist "Der Vorleser" aber eine sehr gute Adaption des Buches, die sich auf das Wesentliche konzentriert, super gespielt ist und sowohl Kenner der Vorlage wie auch die, die diese nicht kennen einen sehr guten Film beschert.
Fand den Film okay, mehr dann aber auch nicht. Der Film versucht mehr zu sein, als er eigl. ist. Mir hat die Tiefe gefehlt, die ich in vielen anderen Dramen spüre. Er ist nicht schlecht, aber wirklich gut ist er auch nicht. Eher ein Drama für zwischendurch. Aber Urteilt selbst...