Der junge Amos (Amir Tessler) wächst im Jerusalem der 1940er Jahre auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden darauf hoffen, einen eigenen israelischen Staat zu erhalten, der ihre neue und vor allem rechtmäßige Heimat werden soll. Davon träumen auch Amos‘ Eltern: seine fantasievolle Mutter Fania (Natalie Portman) und sein Vater Arieh (Gilad Kahana), der als Bibliothekar und Akademiker Amos gerne Vorträge über Sprachwissenschaft hält. Doch Amos lauscht lieber den Geschichten seiner Mutter, Gleichnissen oder auch Episoden von früher, von denen er nie weiß, ob sie wahr sind und was sie bedeuten. Der Zehnjährige ist für Fania der einzige Lichtblick in einer finsteren Welt, die sie immer schwermütiger werden lässt, bis auch kein Arzt mehr helfen kann. Doch was soll aus Amos werden, wenn seine Mutter ihm keine Geschichten mehr erzählt?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Von Michael Meyns
Wenn Schauspieler auf den Regiestuhl wechseln, schleicht sich gerade bei uns Kritikern immer wieder der Verdacht ein, der Schritt hinter die Kamera könnte mehr mit persönlicher Eitelkeit zu tun haben als dem unbedingten Willen, eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Bei ihrem Regiedebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ ist Natalie Portman jedoch zumindest in dieser Hinsicht über jeden Zweifel erhaben, immerhin hat die in Jerusalem geborene Oscar-Preisträgerin (für „Black Swan“) in ihrer Filmografie (etwa mit Amos Gitais „Free Zone“) und in ihrem Privatleben (ihr Kind wird religiös erzogen) bereits wiederholt gezeigt, wie viel ihr ihre jüdische Abstammung bedeutet. Eine Verfilmung des autobiografischen Romans des berühmten israelischen Schriftstellers Amoz Oz erscheint da also absolut sinnvoll. Aber auch wenn man sofort versteht, warum sich Portman ausgerechnet diesen Stoff für
Romanverfilmungen, nie leicht, immer gescholten, doch bei dem Stoff und dem Werk, hier allemal gelungen.
Nicht immer einfach für den Zuschauer, wie auch für den Film, so wird auch hier an manchen Stellen einfach zu viel gewollt und kommt dadurch erst recht zu kurz. Die Jahre in denen Buch und Film spielen, sind keine leichten Jahre für die Welt an sich gewesen und es gelingt wirklich gut, hier die Nachkriegszeit zu verkörpern und näher zu ...
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TheReviewer
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4,0
Veröffentlicht am 2. Mai 2017
Sehr menschliche und eindringliche Geschichte, die sich vielschichtig auf mehreren Ebenen bewegt. Es ist die Geschichte eines alten Mannes, seiner Mutter, die er verlor, als er noch ein kleiner Junge war, die Geschichte Jerusalems in den 40er Jahren und auch die Geschichte von Träumen, Verständnis, Hoffnung.
In diesem Film prallen dabei Gegensätze aufeinander, die teilweise krasser nicht sein könnten. Eine sensible Mutter, die großartige ...
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grondolfderpinke
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3,5
Veröffentlicht am 16. Juni 2017
Gute Buch-Adaption beim Regie-Erstling von Natalie Portman. Leider mit etwas zuviel Distanz zur Vorlage, die ruhig hätte mehr eigene Ideen gebraucht hätte. Wirkt dadurch etwas bieder und brav. Ansonsten aber nah an der Biographie und technisch ok. Miss Portman hat sich zumindest an interessanten Stoff gewagt. das geht ok!
Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 16. November 2016
Gut, ich gebe zu, ich hatte Rückenschmerzen. Was mit ein Grund war, dass ich dem Ende sehnlichst entgegensah. "Hoffentlich stirbt die Dame endlich, dann hat das Elend ein Ende...", so meine Gedanken. An diesem Film ist nichts, was sich irgendwie von dem tristen, flachen Grau in Grau und Braun in Braun abhebt. Bezeichnend ist die Szene von der Annahme der Unoresolution bezüglich der Staatsgründung: Dunkelheit und suizidfördernde Musik im ...
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