Ich habe den Film gestern im Sneak-Preview im englischen Original gesehen und kann vorneweg behaupten: Für einen unterhaltsamen Abend mit lustigen Freunden ist diese Komödie mit Garantie empfehlenswert. Hoch anrechnen muss man dem Film, das es nur am Rande um die Liebe geht und im Vordergrund die Entwicklunggestörtheit der beiden Hauptprotagonisten steht und wie sie mit neuen Entwicklungsaufgaben hin zur erwachsenen Selbstständigkeit umgehen und diese lernen. Das dies für sie selbst und auch für andere oftmals sowohl urkomisch (für den Zuschauer) als auch sehr schmerzhaft für alle Beteiligten sein kann, zeigt der Film ebenso (z.B. beide heulen mehrmals im Film). Das sie sich von Anfang an hassen ist auch nachvollziehbar, denn beide sind sich zu gleich und Akteure mit ähnlichen sozialstruturellen Positionen können sich oft nicht ausstehen oder stehen in hoher Konkurrenz zueinander (der soziologischen Empirie nach).
Im Film ist es nicht die Liebe, welche die Akteure erwachsen macht, sondern es ist tatsächlich der Weg in die Selbstständigkeit, der über den Auszug aus dem Elternhaus, das alleinige Einkaufengehen, Saubermachen und dem eigenen Job führt, doch dieser Part kommt eigentlich erst sehr spät im Film. Vorher freunden sich die beiden Gleichgesinnten erstmal heftig an und akzeptieren sich als Stiefbrüder, nachdem sie sich nach einer längeren Episode aufs Heftigste angefeindet und gehasst haben, aber dann doch feststellen, das sie ähnliche Interessen und viele Gemeinsamkeiten haben, worauf dann ihre dicke Freundschaft und Stiefbruderschaft fußt und aufbaut. Schon allein bei diesem Weg im Film gibt es einige Lacher und Kracher und die fäkalartige Schimpf- und Beschimpfwörtersprache ist im englischen Original sehr ausgefeilt und subtil. Der Verfasser der Kritik ist schon gespannt, wie sie das im Deutschen wohl synchronisiert haben werden, denn da sind schon einige sehr spezielle und kreative Beschmipfungen und Flüche im englischen Original bei rausgekommen... die wohl fast nicht eins zu eins übersetzt werden können. Deswegen ist es sehr empfehlenswert, den Film im Englischen zu schauen und man muss auch konstatieren, das das gesprochene Englisch keineswegs prätentiös o. ä. ist und der nicht-native-Speaker trotzdem immer alles verstehen wird. Bei der Einfachheit der Story ist das auch nicht so schwer. Im Vordergrund steht aber nicht die Geschichte, sondern eben das Gagfeuerwerk, das sprüht, funkt und manchmal lodert. Das es ein Hollywood-Happy-End mit Versöhnungen (nach altbekanntem Muster mit vorangegangenen Brüchen in den sozialen Beziehungen) gibt, ist nicht weiter verwunderlich und stört bei dieser seichten Komödie auch nicht. Auch hier wird mit Klischees gespielt und nicht wirklich neues gezeigt: z.B. das Klischee des Schlafwandlers, der dann merkwürdige Sachen anstellt und sich komisch verhält, das Klischee des zurückgebliebenen und vom Alter her eigentlich schon erwachsenen Mann (Der Star-Wars Fan ist), der viele Pornos konsumiert oder die pseudo- und küchenpsychologische Erklärung für diesen entwicklungstechnisch zurückgebliebenen Zustand. Der Film hat dies alles parat, kann aber durch die schauspielerische Leistung des Hauptprotagonisten Duos überzeugen und nimmt auch so manches amerikanische Klischee und Amigewohnheiten aufs Korn. Der Film sorgt mit sagen wir 70%iger Wahrscheinlichkeit für ein kurzweiliges und lustiges Filmvergnügen, bei dem die Seichtheit und viele andere kleinere Mängel nicht stören sollten. Menschen, die allerdings nur anspruchsvollere Filme mit philosophischen Tiefgang lieben, sollten die Finger von dieser Klamaukkomödie lassen...