Jede Familie hat ein Geheimnis, einen dunklen Punkt, den keiner berühren will. Ihrer liegt in einem Land, das heute gar nicht mehr existiert: eine Reiseleiterin, ein Pfarrerehepaar, ein Schriftsteller. Man sieht ihnen nicht an, dass sie einmal inhaftierte Staatsfeinde der DDR und später „freigekaufte“ Bundesbürger waren.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Jeder schweigt von etwas anderem
Von Christoph Petersen
„Baut die Mauer wieder auf!“ ist eine häufig gestellte Forderung an gesamtdeutschen Stammtischen. Aber diese mehr als fragwürdige „Früher war alles besser“-Einstellung dürfte geschätzten 200.000 bis 250.000 politischen Häftlingen der DDR als reinste Verhöhnung vorkommen. In ihrem Dokumentarfilm „Jeder schweigt von etwas anderem“ begleiten die Regisseure Marc Bauder und Dörte Franke in drei Episoden ehemalige Gefangene des DDR-Regimes, die von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft wurden und so im Westen in Freiheit weiterleben durften. Aber richtig frei ist auch heute keiner von ihnen, zu tief sitzen die alten Wunden, zu viel Unausgesprochenes steht zwischen ihnen und ihren Angehörigen. Dabei gelingt es den Macher diesem oft diskutierten Thema noch unbekannte Facetten abzugewinnen und so dem Zuschauer über gut siebzig Minuten hochinteressante, äußerst kritische und oftmals sogar spa