Der inzwischen verstorbene Regisseur David R. Ellis war nicht gerade als erstklassiger Meisterregisseur bekannt. Dennoch war er jemand, der sein Handwerk verstand. Der 2008 erschienene Horrorfilm "Asylum" ist sowohl sein unbekanntester, als auch sein schlechtester Film.
Kommen wir erstmal zum Positiven: Die Inszenierung sowie Kameraarbeit, Schnitt und Ton sind relativ gut gelungen. Zudem gibt es neben vielen blassen Darstellern auch einige talentierte Schauspieler wie z.B. Sara Roemer.
Was den Film aber tatsächlich so schlecht macht ist das grauenhafte, unausgereifte Drehbuch. Anfangs denkt man, es handelt es sich um eine Highschool-Komödie von der Stange mitsamt den üblichen Klischeerollen. Später entpuppt sich das Werk jedoch als Jugenddrama. In der Folge fühlt es sich so an wie eine Mischung aus Larry Clark-Film und Horrorfilm.
Und genau da liegt das Hauptproblem. Jeder der (Klischee-) Teenager hat seine eigene Geschichte und sein eigenes traumatisches Erlebnis aus der Jugend, mit welchem fertig werden muss. Der Film lässt sich viel Zeit mit der Exposition, und bis dem Zuschauer jedes einzelne Einzelschicksal bekannt wird, ist der Film ast schon rum.
Ach ja, und dann gibts ja noch diesen Geist von einem bösen Doktor, welcher in den 30er Jahren in einer Nervenklinik aktiv war, um mit fragwürdigen Methoden geistlich kranke Menschen zu "heilen". Er wird jedoch später von Studenten ermordet und geistert nun im Gebäude der ehemaligen Nervenklinik rum, welche heute ein Studenten-Wohnheim ist. Der Film legt seinen Fokus auf die jungen Studenten. Einige Nebenpersonen fallen durch ihre Sinnlosigkeit extrem negativ auf.
Der Doktor wirkt in diesem Film zudem wie ein Fremdkörper. Die Mischung aus Jugenddrama und Horrorfilm funktioniert nicht mal annähernd. Vor den Tötungsszenen werden die Figuren noch einmal mit ihrer schrecklichen Vergangenheit und ihren größten Ängsten konfrontiert, bevor sie auf sadistische Art und Weise über den Jordan geschickt werden. Bei diesen Szenen gibt es kaum Abwechslung. Es ergibt zwar irgendwo vielleicht Sinn, dass diese Studenten, welche durch traumatische Erlebnisse erkrankt sind, durch den gestörten Geist des Doktors "geheilt" werden sollen. Aber es wird nicht klar, warum die Teenies nach der Konfrontierung dann auf so eine bestialische Art und Weise um ihr Leben gebracht werden müssen, was darüber hinaus auch überhaupt keinen Sinn ergibt. Zudem hat der Film erstaunlich zahlreiche Parallelen zu "Haunted Hill".
Zum Schluss bekommt der Zuschauer ein ultra langweiliges Finale und ein absolut grauenhaftes Ende geboten, welches jede Konsequenz und Feingefühl vermissen lässt.
Fazit: "Asylum" entpuppt sich aus einer fragwürdigen Mischung aus Jugenddrama und Horrorfilm. Diese Fusion geht nie wirklich auf, sodass dieses Werk in die unterste Schublade einzuordnen ist.