The Lodger: Kritiken

Das Thema des Mieters oder Untermieters geistert immer wieder durch die Thriller Fantasien der Regisseure. Einer der letzten Ergüsse aus diesem Bassin ist der von David Ondaatje. Der Knack sind nicht die zwei möglichen, unglaublichen Lösungen am Ende, wobei der Plot zwischendurch sonderbare Volten schlägt wie z.B. fliehende Wolkenbilder begleitet von Chorälen. Es ist eher die zielfreie Suche nach einem Serienkiller, der die Polizei an Jack the Ripper erinnert. Dabei kommen mögliche Täter in Frage u.a. selbst der Kommissar Chandler (sic!) Manning (Alfred Molina) oder der gewalttätige Ehemann (Donal Logue) der Vermieterin Ellen (Hope Davis). Und natürlich zuerst auch der Mieter Malcolm selbst (Simon Baker). Und damit noch etwas ‘Butter bei die Fische kommt‘, sehen wir zwei kaputte Ehen: die vom Kommissar und die von den Vermietern. Beides hat nichts mit den Morden zu tun. Wird auch nicht weiter ausgebaut: Kommissar Manning und Tochter Amanda (Rachael Leigh Cook) giften sich mal kurz an. Ein ähnlicher Farbtupfer wie die Bluttinte oder der Blutwasserfall.
Stattdessen bekommt der Zuschauer nur schnelle, mit der Handkamera geschossene Bilder zu sehen mit ein paar Blutspritzern und einem Messer. Und weil sich David Ondaatje nicht festlegen will, bietet er zwei Lösungen an: eine weithergeholte und eine althergebrachte. Die erste verfährt nach dem Muster: Nimm die bisher unverdächtigste Figur aus dem Ensemble: hier die Vermieterin, die zweite lässt den favorisierten Täter, den Mieter, so weitermachen wie bisher auf der Suche nach neuen Opfern. So einfach ist das. Wie eine Kaltschale im Winter.