Ich finde, Wettschulden gehören eingelöst, und man sollte seinen Worten Taten folgen lassen und so. Es empfiehlt sich vor dem Schauen von "Daniel - A Tale of a Sissyboy" jegliche Gegenstände, die man benutzen könnte, um sich selbst oder anderen weh zu tun, ausser Reichweite zu bringen, da eine akute Gehirnerweichung keine unübliche Begleiterscheinung solcher Filme ist. Die folgende, kurze Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Schere, Messer, Nagelfeile, abgebrochene Flaschenhälser - was halt üblicherweise so im Wohnzimmer rumliegt. Ich entsinne mich nicht, jemals einen schlechteren Film gesehen zu haben. Für gewöhnlich muss man schon in der Kanalisation nach vergleichbarem Dreck suchen. Ich hoffe, ich leide in Zukunft nicht an posttraumatischem Stress. Daniel Küblböck, der von der Tatsache profitiert, dass seine Eltern ihn offensichtlich bedingungslos akzeptierten anstatt ihn an einen rumänischen Wanderzirkus mitzugeben, wie es viele andere im unerschütterlichen Glauben daran, dass er nicht ihr Kind sein kann, getan hätten, ist nicht das einzige Problem des Films. Für Drehbuch - wenn es denn eines gegeben hat -, Regie und Darsteller fehlen mir schlichtweg die Worte. Ich kann den Film eigentlich nur Trunkenbolden empfehlen, die im komatösem Zustand ihren Rausch ausschlafen, während der Film im Hintergrund ohne Ton läuft. Zur Erquickung der Seele nach dem unfreiwilligen Konsum des Films empfehle ich "God Bless America". An Leute, die Küblböck gerne mit einer Flinte erlegen möchten: Waidmanns Heil! (Bevor irgendwelche Missverständnisse aufkommen: Die Autorin steht unter Drogen - wer möchte ihr das bei dem Film verdenken -, und das ist alles nicht ernst gemeint. Puh, nie mehr solche Wetteinsätze!)