Die Ärztin Nina (Isabelle Menke) verlässt eines Tages völlig entfremdet ihren Mann Frieder (Hans-Jochen Wagner) und ihre Tochter Charlotte (Amber Bongard). Der Alltag hat sie in einen Zustand des permanenten Unglücks versetzt, aus dem sie nur noch durch einen radikalen Schritt entkommen konnte. Nina muss über ihre Wünsche und Bedürfnisse reflektieren, lässt sich dabei jedoch einfach nur treiben. Sie besucht ihren Bruder (Trystan Wyn Pütter) im Ferienhaus der Eltern und streift ziellos durch eine surreale Mittelgebirgslandschaft, bis sie bei einem alternden Tennis-Star in einem Sporthotel landet. Ninas Ausbruchversuch gipfelt in dieser flüchtigen Begegnung zweier Menschen, die sich in ihrer Welt nicht mehr heimisch fühlen. Wie eine Schlafwandlerin kehrt sie Schritt für Schritt zu ihrer Familie zurück.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Montag kommen die Fenster
Von Björn Becher
Mit seinem exzellenten Regiedebüt „Bungalow“ hat sich Ulrich Köhler als präziser Beobachter leiser Momente und kleiner Gesten erwiesen. Sein Film über einen eher orientierungslosen und zufälligen Ausbruch eines jungen Mannes aus dem Bundeswehrdienst, und damit aus dem geregelten Leben, erweist sich - ähnlich stark wie Christoph Hochhäuslers Falscher Bekenner - als punktgenaues Porträt einer ziellosen und undynamischen jungen Generation. Mit dem Drama „Montag kommen die Fenster“ knüpft Köhler an seinen Erstling an, lässt wieder ruhige Bilder, lange Einstellungen und wenige Worte dominieren, geht aber inhaltlich eine Altersklasse nach oben. Der Ausbruch einer 30-Jährigen aus dem tristen Alltag ist nun der Aufhänger für eine erneut sehr präzise Zustandsbeobachtung.Von Berlin ist die Ärztin Nina (Isabelle Menke) ins beschauliche Kassel gezogen. Ein gemeinsames Haus baut sie dort mit ihrem Ma