Die Story ist so alt, wie das Leben selbst: Biest(Mann) liebt Mensch(Frau), ihre sanfte Weiblichkeit überwindet alle Gewaltveranlagung des Mannes, der Film wird auch in diesem Belang keine Ausnahmen machen. Soviel zur Story, ohne allzu viel zu spoilern.
Ich hab den Film auf DVD gesehen, nicht allzu viel erwartet und wurde auch nicht übermäßig enttäuscht. Schauspielerisch gesehen überzeugt mich Benicio Del Toro, wenngleich ich auch schon bessere Leistungen von ihm beiwohnen durfte.
Anthony Hopkins bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, allerdings muss ich auch gestehen, dass mich, von einigen wenigen Ausnahmen wie z.B. „Das Schweigen der Lämmer“ (alle Fortsetzungen inklusive Hannibal waren schwach bis mäßig), seine schauspielerische Leistung noch nie wirklich überzeugen konnte. Liegt vielleicht aber auch ein wenig an den jeweiligen Drehbüchern.
Emily Blunt bleibt ein weiteres Mal austauschbar, sie ist nicht besonders schlecht, ihre Darstellung bleibt aber schwach und unglaubwürdig.
Eigentlich bleiben sämtliche Schauspieler im Film austauschbar und dünn, was eigentlich schade ist, tummeln sich doch wirklich Namensgrößen im Abspann.
Der Soundtrack ist angemessen, Anleihen zu „Bram Stokers Darcula“ sind erfreulicher Weise nicht weit, werden aber niemals erreicht, sodass es kein Song schaffen wird, wie beispiels Weise das „Hunter Theme“ vom eben genannten Film, in Erinnerung zu bleiben.
Szenographisch und vom Set her ist der Film sehr gut, die Schnitte sind sauber und bis auf eine Ausnahme sinnvoll. In einer Szene gibt es ein Gerangel nach einem Schnitt brennt ein Raum lichterloh, wie das Feuer entstanden ist, bleibt man dem Zuschauer schuldig. Ansonsten eine gute, solide Arbeit. „The Wolfman“ in seiner verwandelten Form mag dem ein oder anderen wie Chewbacca auf Steroiden vorkommen, in Wirklichkeit hält er sich aber sehr nahe am Originalsetting von 1941 veröffentlichten Film. Letztendlich müsste man da ehr George Lucas einen Plagiatsvorwurf machen. Ich für meinen Teil schätze generell die Nähe zum Werk von 1941.
Der Film ist angemessen blutig und gewaltvoll, ich hatte nie das Gefühl, dass mit Kübeln von Blut gearbeitet wurde und grenzt sich erfreulicher Weiße von einer 20. Final Destination- und Saw36 ½-Verfilmung ab. Allerdings, das muss man leider auch betonen, kann sich dieser Film bei Weitem in keiner Sekunde mit „Pakt der Wölfe“, „Sleepy Hollow“ oder gar „Bram Stokers Dracula“ messen. Der Fairness halber sollte aber auch erwähnt bleiben, dass der Film sich nie zu weit vom Original wegbewegt, für Old-School-Fans also wenig, bis keine bösen Überraschungen bietet.
Fazit: Solides Popcorn-Nach-20Uhr-Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht sehr viel weniger. Ausleihen war ok, Kauf oder Kino hätte ich allerdings bereut. Es wurde viel Potential verschenkt.