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Jimmy v
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4,5
Veröffentlicht am 25. September 2012
Nachdem ich in den Film nochmals im Originalton gesehen habe, war ich noch mehr begeistert als beim ersten Schauen. Darsteller, Landschaftspanoramen und so weiter - all das wurde in der grandiosen Leistung schon erwähnt. Man muss nur noch hinzufügen wie eigentümlich wichtig diese Bildsprache ist. Die Redaktionskritik spricht von Kammerspiel, aber meiner Meinung nach schaffen es die rau-schönen Bilder geradezu den wichtigen Gegensatz zu zeigen, wie sinnlos das Handeln der (männlichen) Figuren erscheint. Die Frauen im Film werden, besonders an den Tischszenen, eher ausgeblendet und spielen ganz offensichtlich die Statistenrollen, was, bedenkt man es recht, ein kluges insziatorisches Mittel ist, um die Konflikte der Männer darzustellen. Im Grunde aber scheint der Film vielmehr eine Erzählung von (verpassten) Möglichkeiten sowie der Suche nach dem guten Leben zu sein, finde ich. Und gerade der junge Robert Ford sucht im Endeffekt nur eine Anerkennung. Manche seiner Einstellungen wären zu vermeiden gewesen, wären all die Männer über ihm, sein Bruder, Jesse, dessen Cousin Wood, oder Dick nur etwas weniger herablassend und gemein zu ihm gewesen. - Ein paar kleine Schwächen hat der Film aber auch: So ist trotz der ruhigen Erzählart wirklich manches Bild zu lang und manche Minute zu viel. Bei Jesse James, der an Depressionen zu leiden scheint, hätte man das Thema vielleicht etwas mehr in den Mittelpunkt rücken können. Außerdem hätte man einen größeren Wert auf die Notwendigkeit des Räuberberufs eingehen können. Plagen die Schurken nicht Geldsorgen? Andererseits: Gerade wenn es vielleicht nicht so schlimm ist, wirkt der Film viel paranoider und melancholischer... Fazit: Ein wunderbares, nachdenklich-poetisches Seelenpanorama, welches in erster Linie durch Darstellerleistungen, wunderbare Landschaftsaufnahmen und einem wohlklingenden Soundtrack (Nick Cave & Warren Ellis!) begeistert. Schaut man genauer hin, geht es um sehr existenzielle Themen.
Story natürlich richtig geil, da sie auf wahrer Begebenheit basiert. Allerdings muss man an dem Film viele langweilige Szenen kritisieren bei denen ich fast eingeschlafen wäre..Brad Pitt und Cassey Affleck spielen ihre Rolllen natürlich Weltklasse wofür ich allein schon einen Stern gebe! Doch im großen und ganzen eine gelungener Western Film der auf jedenfall sehenswert ist! 3 1/2 Sterne!
Der Film ist im Großen und Ganzen sehr gut gelungen. Doch für einen, der nicht viel von Westernfilmen hält, könnten die 160 Min lange werden. 4 Sterne für die wahre und gut umgesetzte Story, gute Produktion und die Schauspieler, die ausgezeichnet gespielt haben, von Brad Pitt's Produktions- und Schauspielerkunst muss ich garnicht erst sprechen. Ein Stern abzug durch die ein oder andere sehr langweilige Szene. Gruß Roxx!
WOW. Was für ein Film! Er präsentiert mit unglaublichem Sinn für Ruhe und Stille die Einfachheit und Kargheit des Westerns. Mit kraftvollen Bildern unterlegt, entspinnt der Film eine interessante Beziehungsstudie, die durch Casey Affleck auch psychologisch an Reiz erhält. Darüberhinaus glänzt der Film mit einem unaufdringlichen, aber höchst stimmungsvollen Soundtrack. So verbindet ''Die Ermordung des Jesse James...'' das Porträt einer Zeit mit jenem zweier so unterschiedlicher Männer. Dennoch muss ich warnen, weil nicht jeder mit dem ruhigen Stil des Films etwas anfangen können wird. Wer sich aber auf den Film einlassen kann, wird mit einem athmosphärischen Meisterwerk belohnt. Schauspielerisch und inszenatorisch hervorragend. Insbesondere die Mordszene und das Ende fand ich sehr emotional. Die starke Kamera von Roger Deakins, die subtil agierenden Darsteller, die Stimme des Erzählers und der wunderbare Score wirken dabei zusammen und kreieren kunstvolle Szenen, wie sie in Hollywood überaus selten sind. Für mich persönlich ist der Film daher eines der größten Meisterwerke, die ich je gesehen habe. Kaum ein anderer Film erzählt in meinen Augen so emotional ergreifend vom Leben und erzeugt dabei eine unglaublich tiefe Tragik. Der Film bleibt immer ruhig und lebt nur von seinem Dialog und erzählt doch stets viel mehr als man auf der Leinwand sieht.
Ein wirklich großartiger Film Film mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen,einer beeindruckenden Leistung von Brad Pitt und einer noch beeindruckenderen von Casey Affleck (hätte ich ihm zuvor nicht zugetraut)
Hoch-psychologisch und für Freunde des "ruhigeren" Films absolut zu empfehlen.
Zunächst das Positive. Die handwerklichen Fähigkeiten der Macher zeigt sich in vielen Szenen. Für Leute die hierauf achten, ist der Film allein deshalb zu empfehlen. Teilweise fühlte ich mich an A New World erinnert.
Die Schauspieler machen ihre Sache gut. Die teils träge Dialogfolge mag zwar der Gesamtstimmung zuträglich sein, dem Spannungsbogen aber leider nicht. Da das Ende an den Historie gebunden ist, muss der Film sich auf die Interaktion der letzten Tage des Jesse und der Ford Brüder beschränken. Leider kommt für meinen Geschmack zu wenig rüber, was dieses Zwischenspiel interessant macht. Da kann die Tragik des Films nicht die ganze Zeit über motivieren. Zu wenig wird der Zuschauer hin und hergerissen, wird nicht wirklich gezwungen Partei zu ergreifen.
Es bleibt also ein stilistische Verfilmung der Ermordung des Jesse James, die sich glücklicherweise nicht allzu oft den typischen Westernklischees bedient, aber aus der mehr hätte werden können.
"Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford " ist ein solides Drama, aus dem man durchaus mehr hätte machen können. Regisseur Andrew Dominik erzählt die Geschichte dabei recht ordentlich, verliert sich aber in der ersten Hälfte zu sehr in anderen kleineren Handlungen, die keinerlei Bedeutung zur eigentlichen Geschichte haben. Dadurch schweift Dominik anfangs einfach zu sehr ab und es kommt dabei ein Western mit fast anmutender epischer Länge heraus, der mindestens um 30 Minuten zu lang ausgefallen ist. Dominik hätte noch mehr die Beziehung und das Verhältnis von Jesse James und Robert Ford in den Mittelpunkt stellen sollen, als er das letztendlich tut. Dadurch hätte der Zuschauer vielleicht eine noch größere emotionale Bindung aufbauen und auch das Verhalten beider besser nachvollziehen können. So plätschert vor allem in der ersten Hälfte des Films die Geschichte mehr oder weniger nur so vor sich hin und es kommt das ein oder andere Mal sogar etwas Langeweile auf. Es fehlt ihm dabei eindeutig an Tempo, erst in die letzte Stunde nimmt der Film endlich etwas an Fahrt auf und schafft es dadurch richtig zu gefallen. Schauspielerisch ist der Film dagegen auf sehr hohem Niveau, besonders Brad Pitt kann sich in den Mittelpunkt spielen. Er verkörpert die Figur des Jesse James äußerst stark und schafft es problemlos ihm die nötige Tiefe und Glaubwürdigkeit, aber auch die innere Zerrissenheit zu verleihen. Aber auch die anderen Darsteller wie z.B. Cassey Affleck können uneingeschränkt überzeugen und runden die tolle Darstellerriege gekonnt ab. Atmosphärisch ist der Film ebenfalls gut getroffen und besticht vor allem durch seine tollen Landschaftsbilder, die das besondere Flair ausmachen.
Alles in allem ist "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford " ein wirklich solides Western-Drama, das mit seiner tollen Atmosphäre und großartigen Darstellern punkten kann, dessen teilweise aber zu lethargischer und zu lang gezogener Geschichte aber den Filmspaß etwas schmälern. Für einen spannenden und unterhaltsamen Filmabend aber durchaus zu empfehlen!
... ist diese mal ganz andere Variante der Jesse James Geschichte. Wobei von seiner Geschichte zu sprechen ist hier wohl falsch, geht es in diesem Film doch "nur" um seine letzen Monate. Einen letzten Bahnraub bekommt man noch serviert und dann zeichnet sich schon drastisch ab wie die Jamesbande zerfällt und der streckenweise hochgradig paranoide Jesse James z.T. selbst seine Ex-Kollegen liquidiert.
Wie ein Kammerspiel jedoch mit großartigen Landschaftspanoramen kommt der Film daher. Äusserst stimmungsvoll wird das Psychoduell der beiden Hauptakteure Pitt und Affleck in Szene gesetzt. Wobei ich finde Casey Affleck die Nase weit vor seinem Kollegen Pitt hat, der, mit eininge kauzigen Grimassen und irrem Gelächter eine intelligentere Version seine "Early Grace" aus "Kalifornia" aus der Schublade zaubert. Während Affleck dem schmierigen, seiner selbst nicht sicheren, sich windenden Feigling, Robert Ford, Farbe und Tiefgang verleiht, daß die Großen sich noch was abschauen könnten.
Die Kameraexperimente mit Unschärfe, Standbildern, etc. finde ich auch gelungen. Sie fügen sich sehr gut in das Gesamtkonzept ein. Was hier noch niemand erwähnt hat: Auch die Musik und der kleine Gastauftritt von Nick Cave unterstreichen den morbiden und surrealen Charakter dieses Films. Gelungen!
Ein Western ohne große Schießereien ist keine zwingende Pflicht, aber wenn es um einen gefürchteten Mann geht, erwartet man auch, dass einem der Grund dafür gezeigt wird. Dies wird in dieser Verfilmung leider verfehlt.
Brad Pitt zeigt zwar mal wieder sein Können, imdem er einen unberechnenbaren Charakter darstellt. In vielen Szenen rechnet man damit, dass er die Kanone zieht und wild um sich ballert. Stattdessen gewinnt er die Szenen dadurch, dass sein Gegenüber durchschaut.
Sicher ist dies eine Eigenschaft, mit der man es zu einigem Schaffen kann, aber es ist eben nicht die Erwartung an einen Westernhelden. Schon gar nicht an einen so bekannten, Die Frage, wieso er so berühmt ist, bleibt.
Robert, die tragische Figur, hätte in der deutschen Synchronisation eine nicht ganz so theatralische Stimme besser gestanden, nervt sie doch von Beginn an. Hier wurde einmal zuoft versucht, den Charakter der Person durch alle Möglichkeiten zu untermauern.
Während man also oft gleiche Triste Landschaften gesehen hat und vegeblich den Spannungshöhe erwartet, sehnt man sich schnell dem bereits im Titel angekündigten unspektakulären Ende entegegen.