„The Room“ gilt oftmals als der schlechteste Film aller Zeiten, was natürlich Quatsch ist, denn dafür ist der Film viel zu unterhaltsam, lustig und zitierbar – und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Wenn überhaupt ist das Machwerk von Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller Tommy Wiseau also der beste schlechteste Film aller Zeiten und aus genau diesem Grund ist „The Room“ mittlerweile auch ein absoluter Kult-Film, der vor allem im englischsprachigen Raum ständig in Mitternachts-Screenings und anderen Sondervorstellungen gezeigt wird.
Im Rahmen dieser Screenings, bei denen Wiseau und sein Kumpel, Kollege und Co-Darsteller Greg Sestero oftmals auch selbst anwesend sind, sind mittlerweile eine Reihe von Ritualen entstanden, die es auch hierzulande beim gemeinsamen „The Room“-Schauen – egal ob im Kino oder mit Freunden daheim im Wohnzimmer – durchzuführen gilt. Da müssen etwa fröhlich Plastiklöffel Richtung Leinwand geworfen oder urplötzlich aus dem Nichts auftauchende Figuren mit einem herzlichen „Who the fuck are you!?“ begrüßt werden. Die obige Liste ist dabei natürlich keineswegs vollständig – dafür gibt es viel zu viele individuelle Regeln und Abwandlungen von Ritualen – umfasst jedoch die wichtigsten Traditionen. Also: Schnappt euch einen Football und eine Hunderterpackung Plastiklöffel und dann viel Spaß!
"The Disaster Artist": Die Geschichte hinter "The Room"
Und wer danach noch nicht genug von „The Room“ hat: Mit „The Disaster Artist“ hat James Franco als Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion (er war also fast so fleißig wie Wiseau selbst) ein kongeniales Begleitwerk zu „The Room“ geschaffen, in dem er dessen Entstehungsgeschichte nachzeichnet und sich ohne Spott und unnötige Psychologisierung der Kunstfigur Tommy Wiseau nähert. In unserer FILMSTARTS-Kritik vergeben wir dafür satte 4 von 5 Sternen. „The Disaster Artist“ läuft seit dem 1. Februar 2018 in den deutschen Kinos.