Achtung, die folgende Nachricht enthält Spoiler zu „X-Men: Dark Phoenix“!
In der von Comic-Fans heißgeliebten „Dark Phoenix Saga“ kommt die Mutantin Jean Grey bei einer Mission im Weltall in Kontakt mit einer Sonneneruption, die sie jedoch nicht tötet, sondern der Mutantin den Zugriff auf ihr volles zerstörerisches Potential ermöglicht. Und wie es aussieht, hält sich „X-Men“-Mastermind Simon Kinberg bei seiner Adaption ziemlich nah an den Plot der Comicvorlage, wie aktuell die Kollegen von Entertainment Weekly in einer ausführlichen Cover-Story berichten.
„X-Men: Dark Phoenix“ wird – wie in der Reihe bisher üblich – etwa zehn Jahre nach dem direkten Vorgänger „Apocalypse“ ansetzen, nämlich im Jahr 1992. Die X-Men um Charles Xavier (James McAvoy) werden mittlerweile von der Gesellschaft als Helden angesehen und weil Xavier der Ruhm zu Kopf gestiegen ist, befinden sich die X-Men gerade auf einer gefährlichen Mission: Sie sollen eine Gruppe von Astronauten retten, die im Weltall verunglückt sind. Doch dann wird das Raumschiff der Mutanten von einer Sonneneruption getroffen (das obige Konzeptbild liefert einen ersten Eindruck dieses Moments). Zwar gelingt es Jean Grey (Sophie Turner), die Energie der Eruption zu absorbieren und wieder zurück ins All zu leiten, doch wird dadurch wie in der Comicvorlage eine Phoenix Force genannte gewaltige Zerstörungskraft in ihr erweckt.
Jessica Chastains Bösewichtin
So tritt schließlich auch die von Jessica Chastain gespielte Bösewichtin auf den Plan – laut ersten Berichten verkörpert sie die Shi’ar-Anführerin Lilandra Neramani, der in der „Dark Phoenix Saga“ eine entscheidende Rolle zukommt. Laut EW wird ihre Figur nun aber als „außerweltliche Gestaltwandlerin“ beschrieben, was auf die Lilandra in den Comics nicht zutrifft. Allerdings erfüllt Chastains Figur – egal welchen Namen sie schlussendlich trägt – zumindest eine ähnliche Funktion wie in der Comicvorlage: Sie jagt Jean Grey alias Phoenix. Chastain beschrieb ihre Rolle gegenüber den Kollegen wie folgt: „Simon Kinberg und ich haben über die Figur gesprochen und ich meinte zu ihm: ‚Ich denke die ganze Zeit an einen Tierarzt, der dir sagt, dass du deinen Hund einschläfern lassen musst.‘ Es ist etwas sehr Klinisches an der ganzen Sache.“ Offenbar wird Chastains Bösewicht also kein typischer Klischeebösewicht mit Welteroberungsplänen.
Krachende Action und düsterer Tonfall
Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass „Dark Phoenix“ einer der größten „X-Men“-Film werden soll. Laut Produzent Hutch Parker sei die Szene im Weltall eine der größten, die man jemals gemacht habe. Doch damit nicht genug: „Nimmt man visuelle Effekte, die Größe der Actionszenen und das Spektakel zusammen, ist das hier wahrscheinlich der größte Film, den wir je gemacht haben, allerdings hauptsächlich, um der Figuren zu dienen und nicht um der schieren Größe Willen.“ Gleichzeitig soll es im neuesten „X-Men“ Abenteuer aber auch so düster wie nie zuvor zugehen: „Das hier ist wahrscheinlich der emotionalste ‚X-Men‘-Film, den wir je gemacht haben, und der mit dem meisten Pathos“, so McAvoy. „Es gibt eine Menge Aufopferung und Leid.“ Auch Jennifer Lawrence stimmt dieser Beschreibung zu: „Ich würde ‚Dark Phoenix‘ als Drama bezeichnen“, so die Mystique-Darstellerin. Zwar gebe es jede Menge Action, doch würden die Figuren hier ihrer bisher größten emotionalen Prüfung unterzogen.
Tod einer Hauptfigur
Unter anderem kommt es in „Dark Phoenix“ nämlich wohl zum Tod einer etablierten Hauptfigur – vielleicht ist das der „große Twist“, den die Macher laut EW versprechen. Bereits im November 2017 berichteten wir über ein entsprechendes Gerücht, mit der Veröffentlichung der ersten Szenenbilder verdichten sich nun die Hinweise darauf: Auf einem der Bilder wird nämlich eine Beerdigung gezeigt, an der neben Charles Xavier auch noch Nightcrawler (Kodi Smit-McPhee), Cyclops (Tye Sheridan) und Storm (Alexandra Shipp) teilnehmen. Die auf dem Bild nicht zu sehenden Magneto (Michael Fassbender), Beast (Nicholas Hoult) oder Mystique könnte es demnach noch treffen, denn diese gehören laut der Gerüchte zum Kreis der Todeskandidaten.
Nicht als Lob für Simon Kinberg
Ebenfalls einig sind sich die Beteiligten über Simon Kinberg, der die „X-Men“-Reihe zwar schon seit „Der letzte Widerstand“ als Drehbuchautor und Produzent betreut, aber mit „Dark Phoenix“ erstmals auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Vor allem Lawrence fand gegenüber EW viele warme Worte für Kinberg: Für sie als Darstellerin sei „Dark Phoenix“ die bisher beste Erfahrung bei einem „X-Men“-Film gewesen. Kinberg habe diese Figuren schon so lange geschrieben und sei mit ihnen so vertraut. „Ich habe mich noch nie so verbunden mit meiner Figur gefühlt“, so Lawrence. Im Vergleich zur Arbeit mit Bryan Singer (dem Regisseur von „Zukunft ist Vergangenheit“ und „Apocalypse“) sei die Arbeit am Set nicht wiederzuerkennen gewesen, alles sei pünktlich und organisiert gewesen. „Diese Filme waren immer ein spaßiges Chaos, aber nun war es spaßig ohne Chaos“, fasste die Mystique-Darstellerin den Unterschied zusammen.
Zudem verriet sie, warum sie sich trotz gegenteiliger Äußerungen doch wieder dazu überreden ließ, sich das aufwändige Bodypainting-Kostüm überzustreifen bzw. anmalen zu lassen: „Das habe ich mir selbst eingebrockt“, so Lawrence. Sie habe versucht, Simon dazu zu überreden, die Regie zu übernehmen - und er habe daraufhin zu ihr gesagt: „Wenn ich Regie führe, dann musst du mitspielen.“ Dann wurde Kinberg als Regisseur verpflichtet und bot ihr die Rolle an und sie habe natürlich keine Wahl mehr gehabt.
„X-Men: Dark Phoenix“ startet am 1. November 2018 in den deutschen Kinos. Vorher gibt es aber noch einen anderen Mutanten-Film zu sehen: „X-Men: New Mutants“ läuft bereits am 12. April 2018 an.