Bereits 2015 präsentierte der deutsche Künstler Julian Rosefeldt sein Projekt „Manifesto“ – und zwar als Kunstinstallation in Australien. Nun feiern die bewegten Bilder dieser Installation als Film 2017 ihre Premiere beim renommierten Filmfestival von Sundance, wie die Veranstalter bekannt gaben.
In „Manifesto“ spielt Cate Blanchett verschiedene Figuren, u. a. eine Lehrerin, einen Fabrikarbeiter oder einen obdachlosen Mann, die bekannte Manifeste der Geschichte rezitieren. Vom „Manifest der kommunistischen Partei“ von Karl Marx und Friedrich Engels bis hin zu Lars von Triers und Thomas Vinterbergs „Dogma 95“-Manifest, Jim Jarmuschs „Goldenen Regeln des Filmemachens“ oder Werner Herzogs „Minnesota Declaration“ stammen die Manifeste dabei aus den unterschiedlichsten Sparten.
Bei der Kunstinstallation, die nach dem Auftakt in Australien auch in New York sowie gerade erst bis Anfang November 2016 im Berliner Museum für Gegenwart zu sehen war, kann der Zuschauer auf zahlreichen riesigen Leinwänden jeweils ein einzelnes Segment aus „Manifesto“ sehen. Es bleibt abzuwarten, wie der Künstler dies in seinen Film transportiert hat.
Julian Rosefeldt ist seit rund zwei Jahrzehnten in der internationalen Kunstszene erfolgreich. Seine Video-Installationen finden sich in Museen rund um die Welt. Kinofans sind seine Bilder vielleicht aus Tom Tykwers „The International“ mit Clive Owen bekannt. Bei der berühmten Schießerei im Guggenheim-Museum läuft dort gerade eine Retrospektive mit den besten Arbeiten Rosefeldts. Einige werden davon während des Films zerschossen.