Grund 1: Es wird wieder leise geheult!
Auch wenn es in „Fack ju Göhte 2“ nicht den einen Spruch gibt, der wie „Chantal, heul leise!“ die Popkultur im Sturm erobern wird, steckt der Film trotzdem wieder voll von zündenden Onelinern, die auch in Jahren noch regelmäßig auf den Schulhöfen dieser Nation zitiert werden dürften: „Ich schwöre, du bist so Arzt!“
Grund 2: Mehr Chantal!
Warum es dem Film nur guttun kann, dass Jella Haase als Chantal in der Fortsetzung eine noch viel größere Rolle spielt als im Vorgänger, bedarf wohl kaum einer weiteren Erklärung. Und an all die „FjG“-ist-der-Untergang-der-abendländischen-Hochkultur-Hater da draußen: „Heult gefälligst leise!“
Grund 3: Die politische Korrektheit fliegt mitsamt dem Tischtennisball aus der Muschi!
Nicht nur versuchen sich die deutschen Problemschüler in einer Thailändischen Ping-Pong-Bar beim Tischtennisball-aus-der-Muschi-Wettschießen (Einsatz: fünf Euro), sie foltern auch eine Gymnasiastin ohne zu Zögern mit Waterboarding (wobei diese das Geheimnis erst rausrückt, als die Wasserfolter auch auf ihr Handy ausgeweitet wird). So geht Humor, der die politische Korrektheit regelrecht pulverisiert.
Grund 4: Auch die emotionalen Momente sitzen!
Die „Fack ju Göhte“-Schüler wandeln natürlich alle ganz nah am Rande zur Karikatur – und deshalb ist es nur noch bemerkenswerter, dass auch die emotionaleren Momente in „Fack ju Göhte 2“ überzeugen. Wenn Zeki im Namen seiner Schüler mit ihren Handys Liebes- und Entschuldigungs-SMS an deren Eltern verschickt und diese dann für die Kids völlig überraschend ähnlich gefühlvoll-versöhnlich antworten, hat in der Pressevorführung selbst manch hartgesottener Journalist eine kleine Träne weggedrückt.
Grund 5: Kein verlogenes Mitleid!
In einem der größeren Nebenhandlungsstränge von „Fack ju Göhte 2“ geht es um eine Bande von Touristen bestehlenden thailändischen Teenagern, die seit dem verheerenden Tsunami von 2004 nicht nur Waisen, sondern auch obdachlos sind. Da hätte leicht – wie gerade erst bei der ZDF-Flüchtlingsgala mit Johannes B. Kerner – eine Menge Betroffenheitskäse bei rumkommen können. Aber zum Glück trifft Regisseur Bora Dagtekin auch hier den passenden Ton - nie mitleidig, sondern ganz im Geiste der Gesunder-Menschenverstand-Pack-an-Mentalität, mit der Zeki auch sonstigen Herausforderungen begegnet.
Grund 6: Die Macher nehmen sich selbst nicht zu ernst!
Ja, Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin nimmt in „Fack ju Göhte 2“ die eine oder andere dramaturgische Abkürzung, um Zeki und seine Schüler möglichst schnell nach Thailand verfrachtet zu bekommen. Aber das stört kaum weiter, denn die Macher nehmen sich zum Glück selbst nicht immer ganz ernst. So gibt es eine Szene, in der Zeki vor einer Schulaustausch-Infowand steht und im nächsten Moment auch schon ein Flugticket nach Thailand mit der Kreditkarte seiner Freundin zu kaufen versucht – ein gewagter dramaturgischer Sprung. Und tatsächlich sieht man im Abspann ein Outtake, in dem Elyas M’Barek beim Dreh vor der Infotafel alle (abwegigen) Gedankengänge laut ausspricht, die Zeki in diesem Moment durch den Kopf gehen müssten. Solange die Macher wie hier über sich selbst lachen können, lachen wir doch gerne mit.
Grund 7: Uschi Glas wird diesmal noch übler mitgespielt!
In „Fack ju Göhte“ hat sich Uschi Glas als Ingrid Leimbach-Knorr zum wiederholten Mal aus dem Fenster (im ersten Stock!) gestürzt, weil sie mit ihren Nerven einfach völlig am Ende war. In der Fortsetzung bekommt es die überforderte Lehrerin aber nicht nur mit ihren regulären Problemschülern zu tun, sondern zudem auch noch mit Zeki Müller, der seine potentesten Chaos-Kids auf sie ansetzt, um sie direkt wieder in die Klapse zu befördern. Was genau sich Danger (Max von der Groeben) und Chantal (Jella Haase) ausdenken, um die Paukerin zielsicher in die Wahnsinn zu treiben, wird an dieser Stelle aber natürlich nicht verraten (es ist aber auf jeden Fall sehr, sehr extrem).