Noch immer versuchen Marvel-Fans auszubaldowern, welche Szenen aus „Ant-Man“ auf das Konto des ursprünglichen Regisseurs Edgar Wright und welche auf das Konto von seinem Ersatz Peyton Reed gehen. Aber das Projekt muss jetzt erst mal auf Halde gelegt werden, denn nach dem wellenschlagenden Tweet von Josh Trank über einen angeblich fantastischen „Fantastic Four“-Film geht das Rätselraten nun direkt in die nächste Runde: Welche Szenen des Films entsprechen der ursprünglichen Version des „Chronicle“-Regisseur und bei welchen hat sich das Studio eingemischt?
Zum einen lassen sich eine Reihe von nachgedrehten Szenen schon daran erkennen, dass Sue-Storm-Darstellerin Kate Mara in diesen klar sichtbar eine Perücke trägt. Auf der anderen Seite gibt es in den Trailern aber auch einige Szenenschnipsel, die im fertigen Film gar nicht zu sehen sind (wie Adam Chitwood von Collider.com ermittelt hat).
Nun ist es keine Seltenheit, dass es alternative Szenen oder Einstellungen in einen Trailer schaffen – immerhin werden diese oft schon geschnitten, bevor der Film fertig ist. Sie werden also nicht aus dem finalen Film, sondern aus dem Rohmaterial zusammengefügt. Aber im Fall von „Fantastic Four“ sind es eben doch eine Menge Szenen – und dazu auch noch welche, die den eh nicht sonderlich langen Film womöglich sogar besser gemacht hätten. So gibt es nun im ganzen Film nur eine große Actionsequenz – da hätten wir doch gerne gesehen, wie The Thing bei einem seiner Einsätze für das US-Militär einen feindlichen Stützpunkt plattmacht (siehe Bilder 1 bis 4 in der obigen Bildergalerie). Gerüchten zufolge soll Fox mehrere geplante Actionszenen gestrichen haben, um das Budget möglichst niedrig zu halten.
Die eine Actionszene, die es trotzdem in den Film geschafft hat, nämlich das große Finale, lässt den Zuschauer dann wiederrum völlig kalt (--> zur FILMSTARTS-Kritik). Dabei wurde offenbar ein sehr emotionaler Moment mit einer weinenden Sue Storm gedreht (siehe Bild 6), der in dem wirren Kampf dringend Not getan hätte. Zudem wirkt der Übergang hin zum Finale im Film viel zu apprupt – da hätte ein Gespräch zwischen Reed Richards und seinem Widersacher Dr. Doom Wunder bewirken können (vielleicht hätten wir so verstanden, was das eigentlich alles soll). Leider wird dieser Dialog nur im Trailer angedeutet (siehe Bild 5), im Film findet er nicht statt.
Ein weites Problem des Films: Es ist zwar ehrenwert, dass die Macher Zweidrittel der Spielzeit für die Exposition opfern. Aber obwohl so viel Zeit für die Einführung der Figuren aufgewendet wird, bleiben sie uns trotzdem fremd (und ihre Beziehungen zueinander oberflächlich). Das gilt insbesondere für die erzähltechnisch an den Rand gedrängten Ben Grimm und Johnny Storm. Da hätten Szenen mit den beiden beim Baseball (siehe Bild 7) oder in der Autogarage (siehe Bild 8) natürlich Abhilfe schaffen können. In den Film geschafft haben sie es trotzdem nicht.
Hier noch mal einige der „Fantastic Four“-Trailer, damit ihr auch selbst einen Vergleich ziehen könnt: