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    "Wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung": Miese Kritiken für Til Schweigers "Honig im Kopf"-Remake

    Unter dem Titel „Head Full Of Honey“ hat Til Schweiger seinen eigenen Alzheimer-Kassenschlager „Honig im Kopf“ für den US-Markt neu verfilmt. Nun ist das Remake gestartet – und wird von den Kritikern brutal abgewatscht.

    Warner Bros.

    Til Schweiger ist aktuell einer der größten Namen in der deutschen Filmlandschaft, mit Ruhm hat er sich zuletzt jedoch nicht bekleckert, wenn es nach vielen Kritikern geht: Unter den Filmen, an denen er in den vergangenen fünf Jahren als Regisseur oder Hauptdarsteller beteiligt war, finden sich neben Enttäuschungen wie dem Kino-Tatort „Tschiller: Off Duty“ und dem Klassiker-Remake „Vier gegen die Bank“ auch die Totalausfälle „Hot Dog“ und „Klassentreffen 1.0“. Lediglich bei seinen Abstechern in den Bereich des Kinderfilms zeigte die Formkurve kurzzeitig nach oben.

    Honig im Kopf

    Doch trotz der schwindenden Qualität lieferte Schweiger mit seinen Kino-Auftritten regelmäßig Kassenschlager ab. Einer der größten: Die seichte Alzheimer-Dramödie „Honig im Kopf“ von 2014. 7,2 Millionen Zuschauer lockte Schweiger als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Darsteller damit in die Kinos! Und basierend auf diesem Mega-Erfolg wurde ein US-amerikanisches Remake mit dem Titel „Head Full Of Honey“, ebenfalls mit Schweiger als Regisseur, produziert. Nick Nolte („Nur 48 Stunden“), Matt Dillon („Verrückt nach Mary“) und Emily Mortimer („Lars und die Frauen“) bilden die Speerspitzen des namhaften Casts – doch auch sie haben allem Anschein nach nicht an der Qualitätsschraube drehen können: Die ersten Kritiken, die nun nach dem US-Start von „Head Full Of Honey“ eintrudeln, sind vernichtend!

    Ein Film, der wütend macht

    In den USA startete das „Honig im Kopf“-Remake am 30. November 2018 limitiert in vier Kinos und kurz darauf wurden auch die ersten Kritiken veröffentlicht. Unter anderem erschien in der New York Times eine Besprechung von Bilge Ebiri, der dem „desaströsen“ Film nichts Positives abgewinnen konnte, ihm einen „bizarren Plot und schrille Performances“ attestiert und zudem betont, dass er sich anfühle, als wäre er „mit einem Gemüsezerkleinerer geschnitten“ worden. Diese Eigenart ist aus Schweigers bisherigen Regie-Arbeiten bekannt (Zitat aus der „Klassentreffen 1.0“-Kritik„Und wenn doch mal Gefühle aufkommen, macht der erneut als Co-Cutter fungierende Schweiger mit seinem hektisch-übermotivierten Schnitt […] wieder alles zunichte."). Laut Ebiri aber sei das größte Problem bei „Head Full Of Honey“, dass die ernste Thematik des Films genutzt werde, um daraus eine reine Aneinanderreihung von komödiantischen Situationen zu kreieren.

    Aber auch die weiteren Kritiker, die den Film bereits rezensiert haben, lassen kein gutes Haar daran. So stellt Rex Reed vom Observer den schmerzhaften Vergleich auf, dass „Head Full Of Honey„so lustig wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung“ und total übertrieben sei, wütend mache und es tatsächlich „keinen überzeugenden Moment in diesem Fiasko“ gebe. Dementsprechend verteilt Reed auch die Mindestwertung von einem von vier Sternen.

    Immerhin zwei von fünf Sternen vergibt Michael Ordona von Common Sense Media an „Head Full Of Honey“. Auch er sieht das größte Problem darin, dass eine schwere Krankheit zugunsten von Comedy-Momenten verharmlost werde: „Es wirkt ganz so, als würde gefährliches Verhalten verteidigt werden – und es wird sogar Alzheimer zugunsten von Lachern verniedlicht.“ Aber auch Schweigers Regiestil bezeichnet Ordona als „bizarr“ und stellt fest: „Der Einsatz von Musik wirkt gezwungen und an Hollywood angebiedert, der rasante Schnitt verwirrend.“

    Und auch in der letzten, bisher veröffentlichten Kritik werden die genannten Kritikpunkte hervorgehoben und der Film harsch kritisiert. Gary Goldstein von der Los Angeles Times schreibt nämlich, dass „Head Full Of Honey“ ein „lärmendes, völlig unglaubwürdiges und viel zu langes Durcheinander“ sei, das von jemandem mit „fehlgeleiteten kreativen Instinkten“ stamme. Die Story sei „potentiell herzlich und feinfühlig, hätte aber eines Skalpells bedurft und wurde stattdessen mit dem stumpfen Ende eines Vorschlaghammers bearbeitet.“

    Durchschnittsbewertungen gibt es bei den großen Kritiken-Sammelseiten Rotten Tomatoes und metacritic aufgrund der begrenzten Anzahl an Rezensionen noch nicht (bisher sind es nur die hier zitierten vier). Jedoch sprechen auch die bisher veröffentlichten schon eine deutliche Sprache. Hierzulande können wir uns übrigens ab dem 21. März 2019 selbst ein Bild machen, ob Til Schweiger mit „Head Full Of Honey“ tatsächlich eine solch brutale Bruchlandung hingelegt hat.

    Darum geht’s in "Head Full Of Honey"

    Im Mittelpunkt steht Rentner Amadeus (Nick Nolte), der an Alzheimer erkrankt ist und nicht über den Verlust seiner Frau hinwegkommt. Immer wieder fragt er seinen Sohn Nick (Matt Dillon) daher, wo seine geliebte Ehefrau abgeblieben ist und die Nachricht von ihrem Tod erschüttert ihn stets aufs Neue. Auch seine Enkelin Matilda (Sophie Lane Nolte) versucht alles, um ihrem Opa zu helfen – und eines Tages kommt ihr die rettende Idee: Amadeus hat seine Frau in Venedig kennengelernt, weshalb sie mit ihrem Großvater ebendort hinreisen möchte…

    Hier gibt’s den Trailer zum englischsprachigen Remake von „Honig im Kopf“:

     

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