Mads Mikkelsen in „Casino Royale“, Mathieu Amalric in „Ein Quantum Trost“, Javier Bardem in „Skyfall“ und zuletzt Christoph Waltz in „Spectre“ - in der Ära von Daniel Craig als 007 waren die Widersacher des britischen Geheimagenten niemals Landsleute von ihm. Vielleicht ändert sich das bei Craigs finalem Auftritt als James Bond ja.
Noch ist nicht bekannt, wer bei dem im November 2019 startenden Film den Antagonisten mimen wird. Kenneth Branagh hätte darauf richtig Lust. Der Schauspieler und Regisseur, der aktuell mit „Mord im Orient-Express“ in den Kinos ist, erklärte dem Mirror, dass es für einen Schauspieler „immer köstlich“ sei, eine solche Rolle spielen zu können, auch wenn es schwierig sei. Besonders liebt er die Widersacher von Daniel Craig, die fast den Werken des Dramatikers William Shakespeare entstammen könnten. Besonders Javier Bardem in „Skyfall“ sei großartig gewesen.
Denis Villeneuve bedauert erneut Absage
Nun bleibt abzuwarten, ob die Produzenten auf Branaghs Angebot reagieren. Die haben gerade alle Hände voll zu tun, einen Regisseur zu suchen. „Blade Runner 2049“-Regisseur Denis Villeneuve, der als Top-Kandidat galt, bestätigt dabei nun noch einmal, dass es wirklich Gespräche gab. Den Kollegen von ScreenCrush erklärte er, dass er es „lieben“ würde, einen Bond-Film mit Daniel Craig zu machen. Doch er habe sich nun einmal verpflichtet, „Dune“ als nächstes in Angriff zu nehmen. Und zu solchen Verpflichtungen stehe er.
Als er das Angebot für „Prisoners“ bekam, war er schon für „Enemy“ verpflichtet. Als er das Angebot für „Blade Runner 2049“ bekam, war bereits „Arrival“ in Arbeit. In beiden Fällen war es möglich, mit dem anderen Film auf ihn zu warten. Bei „James Bond“ ist das aber keine Option. Dies bedauere er, aber er könne nun einmal nicht an „zwei Orten zur selben Zeit sein“. Vielleicht sehen wir ihn aber in Zukunft als Bond-Regisseur. Darauf hat er weiter richtig Lust und er habe Bond-Chefin Barbara Broccoli dies ganz klar kommuniziert und ihr erklärt, dass seine Absage nur terminliche Gründe habe. Doch für den nächsten Teil muss Broccoli weitersuchen.
Briten wetten auf James Norton als neuen 007
Während so aktuell noch die Planungen für Daniel Craigs finalen Auftritt als James Bond laufen, blicken viele Fans schon weiter. Bei den wettbegeisterten Briten hat es Tradition, sein Geld darauf zu setzen, wer der nächste 007 wird. Über die Weihnachtsfeiertage gab es laut Medienberichten eine starke Zunahme an Wetten auf James Norton („Flatliners“), so dass sich viele Wettanbieter gezwungen sahen, die Quoten für diesen massiv herunterzusetzen. Diese liegen nun nur noch bei 2:1, für jeden Euro (bzw. Pfund), den man setzt, bekommt man am Ende also nur noch zwei zurück, wenn Norton wirklich die Nachfolge von Craig antreten sollte.
Dass auf den Schauspieler nun so massiv gewettet wird, dass er Tom Hardy (Quote 7:2) und Jack Huston (4:1) als bisherige Favoriten der Buchmacher abgelöst hat, ist allerdings kein Indiz auf Insiderwissen, das vielleicht einige zu Geld machen wollen. Stattdessen kommen einfach zwei Umstände zusammen. Zum einen wird Norton schon seit geraumer Zeit als einer von vielen möglichen Craig-Nachfolgern gehandelt. Zum anderen läuft in Großbritannien gerade die Werbung für Nortons neue Mini-Serie „McMafia“ hoch und runter. Darin sieht man den Schauspieler im Smoking und in Actionszenen, so wie man es von James Bond kennt. Und solche Bilder sorgen dafür, dass sehr viele Briten gleichzeitig denken, dass das doch der perfekte neue Bond wäre und dann ein paar Pfund darauf wetten.
Aktuell ist es eher unwahrscheinlich, dass eine intensive Suche nach einem neuen Bond-Darsteller läuft. Vielmehr dürfte die Konzentration darauf liegen, das nächste Abenteuer mit Daniel Craig zu planen.