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    Aus 7 mach 6: So hätte Cary Fukunagas Version von Stephen Kings "Es" ausgesehen

    „True Detective“-Schöpfer Cary Fukunaga war lange als Regisseur für „Es“ vorgesehen, bevor dann Andy Muschietti das Ruder übernahm. Nun gibt es neue Details zu Fukunagas Drehbuchentwürfen für die Stephen-King-Neuverfilmung.

    2017 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. AND RATPAC-DUNE ENTERTAINMENT LLC. ALL RIGHTS RESERVED / Brooke Palmer

    Als im November 2013 eine Neuverfilmung von Stephen Kings Mammutroman „Es“ angekündigt wurde, stand „True Detective“-Macher Cary Fukunaga bereits als Regisseur und Drehbuchautor fest. In den folgenden Monaten berichteten wir regelmäßig über „Es“, bis Fukunaga dann im Mai 2015 das Handtuch warf und „Mama“-Regisseur Andy Muschietti das Projekt übernahm. Muschiettis Version ist nun in den Kinos zu sehen und hat nicht nur uns absolut überzeugt (hier geht’s zur 4,5-Sterne-FILMSTARTS-Kritik). Doch eine Frage liegt natürlich nahe: Wie hätte eigentlich Fukunagas Version ausgesehen?

    In Interviews nach seiner Entlassung verriet Fukunaga zwar einige Details, so habe er etwa echte Figuren entwerfen wollen, während die Produktionsfirma New Line Cinema lieber Archetypen wollte. Aber genauere Einblicke lieferte nun erst ein YouTube-Kanal namens LowRes Wünderbred, dessen Betreiber in einer Reihe von Videos gleich zwei Drehbuchentwürfe von Fukunaga vorstellt und auch das ganze Drumherum der Produktion erläutert (via Slashfilm).

    Laut LowRes Wünderbred stammen die beiden Drehbuchversionen aus den Jahren 2014 und 2015. Die Version von 2014 kommt dabei in der Darstellung des YouTubers ziemlich schlecht weg, der sich vor allem an vielen recht unnötig scheinenden Änderungen stört: So wurden etwa die Namen der Figuren geändert (Bill Denbrough heißt Will Denbrough) und Pennywise verwandelt sich nicht mehr in gruselige Horrorgestalten, sondern nimmt die Form von eher abstrakten Ängsten an. So muss sich etwa einer der männlichen Loser in Gestalt einer nackten Frau mit seiner erwachenden Sexualität auseinandersetzen. Der größte Kritikpunkt ist aber, dass die sieben jungen Protagonisten nie wirklich eine Gruppe bilden, sondern Einzelkämpfer bleiben. Hier könnt ihr euch das gesamte Video anschauen:

    Die Version von 2015 unterscheidet sich noch stärker von Kings Buchvorlage, kommt aber in der Besprechung von LowRes Wünderbred insgesamt besser weg – und das, obwohl Stanley in dem späteren Drehbuch komplett gestrichen wurde und nur noch als Goldfisch (!) auftritt. Einige seiner Charaktereigenschaften wurden jedoch auf Richie übertragen, der hier den Nachnamen Goldfarb trägt und jüdisch und (offenbar) homosexuell ist. Trotzdem funktioniert laut LowRes Wünderbred die Chemie zwischen den Figuren wesentlich besser. Außerdem gebe es einige faszinierende Einblicke in Pennywise‘ Vergangenheit. Das gesamte Video findet ihr hier:

    Andy Muschietti war jedoch offenbar anderer Meinung als Fukunaga und LowRes Wünderbred. In unserem FILMSTARTS-Interview geht der Regisseur auch auf Fukunagas Version von „Es“ ein und beschreibt die Änderungen, die er vorgenommen hat, nämlich unter anderem Stan wieder hinzuzufügen. Ihm sei die emotionale Verbindung zu jeder einzelnen Figur wichtig gewesen, so Muschietti, und er habe unbedingt zeigen wollen, dass die sieben Kinder gemeinsam eine Gruppe bilden, in der sie die Kraft finden, um Pennywise zu besiegen. „Es“ läuft seit dem heutigen 28. September 2017 in den deutschen Kinos, wo ihr euch selbst einen Eindruck von Muschiettis Version machen könnt. Fukunags Version wird hingegen wohl für immer ein faszinierender Fall von „Was wäre, wenn...“ bleiben.

     

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