Im Kino ist 3D Standard, teure, bildgewaltige Produktionen müssen heute meist durch die spezielle Brille und gegen Aufpreis geguckt werden. Für den Heimkinomarkt setzten Hersteller ebenfalls auf die Bereitschaft der Zuschauer, sich Filme in der 3D-Fassung anzusehen – doch diese Wette ist jetzt offenbar verloren. Wie die Technikseite cnet.com berichtet, werden mit LG und Sony die letzten beiden großen TV-Hersteller abspringen und 2017 keine neuen Geräte mit der entsprechenden Funktion mehr veröffentlichen.
Wie bei cnet.com weiter zu lesen ist, sprangen Konkurrenten wie Samsung und Vizio bereits 2016 und 2013 ab, nachdem die Funktion 2010 mit viel Werbeaufwand eingeführt wurde. Das war im Jahr, nachdem James Camerons „Avatar“ dem 3D-Kino zum Durchbruch verholfen hatte.
LG bestätigte gegenüber cnet.com, was angesichts der Entscheidung der Hersteller offensichtlich ist: Weder war es für genug Kunden kaufentscheidend, dass der Fernseher 3D-Inhalte abspielen kann, noch wurde genug in 3D geguckt. Für Verbraucher seien HDR (Hochkontrastbild), die Auflösung 4K/UHD, die Internetfähigkeit und die Größe der Fernseher wichtiger, meint Ben Arnold vom Marktforschungsinstitut NPD Group. 2016 machten 3D-Fernseher in den USA nur noch acht Prozent der TV-Verkäufe aus, die Zahl sei seit 2012 gesunken.
Im Kino dagegen werden nicht nur neue Filme weiterhin in 3D gezeigt, sondern auch alte entsprechend konvertiert. Auf der Berlinale 2017 wird die dreidimensionale Version von „Terminator 2“ ihre Premiere feiern.