„Silence“ ist noch nicht mal in den Kinos angelaufen (in den USA startet das religiöse Drama am 23. Dezember 2016, hier in Deutschland sogar erst am 2. März 2017), doch Martin Scorsese denkt schon fleißig über neue Projekte nach: Erst kürzlich verriet Produktionsdesigner Dante Ferretti, ein langjähriger Mitarbeiter von Scorsese, den wahrscheinlichen Drehbeginn für „The Irishman“ mit Robert De Niro. Und nun gab Scorsese persönlich gegenüber der Toronto Sun ein Update zu einem anderen lange geplanten Projekt: „The Devil In The White City“, in dem Leonardo DiCaprio den Serienkiller H.H. Holmes spielen soll.
„Aktuell wird gerade an einem Drehbuch gearbeitet“, so Scorsese gegenüber der Boulevardzeitung. Während der letzten sechs Monate (also während der Arbeit an „Silence“) habe er nicht mehr an Meetings zu dem Drehbuch teilnehmen können, führte er weiter aus, „aber sie wollen, dass ich ab Januar wieder weiter daran arbeite und schaue, ob wir das Projekt auf die Reihe bekommen, denn es ist eine außergewöhnliche Geschichte.“
„The Devil In The White City“ basiert auf dem Sachbuch „Der Teufel von Chicago: Ein Architekt, ein Mörder und die Weltausstellung, die Amerika veränderte“ von Erik Larson. Larson erzählt darin die miteinander verbundenen Geschichten von Daniel H. Burnham, dem Architekten der Chicagoer Weltausstellung von 1983, und Holmes, der während ebenjener Weltausstellung 27 Frauen umgebracht haben soll. Auch über DiCaprio, der die Rechte an dem Buch bereits 2010 erwarb und Holmes in der Adaption spielen soll, hatte Scorsese nur Gutes zu berichten: Er freue sich über die Zusammenarbeit, man teile eine ähnliche Sicht auf das Leben und das Medium Kino und sei sich über die Jahre sehr nahe gekommen.
Offenbar geht es für Scorsese also nach „Silence“ wieder zurück in sein angestammtes Metier: „The Irishman“ ist die Geschichte eines alternden Mafia-Killers und auch in „The Devil In The White City“ steht ein Mörder im Mittelpunkt. Dabei verriet der Meisterregisseur dem Culture-Magazin der Sunday Times (via The Hamilton Spectator) erst kürzlich, dass er von den Gewaltexzessen seiner Filme langsam genug hat: Mit „Departed“ habe er einen „moralischen Ground Zero“ erreicht. Weil am Schluss beinahe alle Figuren tot sind, sei er an seine Grenzen gestoßen und habe deswegen auch kaum Publicity-Arbeit für den Film gemacht. „Ich meine, ich mag den Film, aber die Produktion, und insbesondere die Post-Produktion, war sehr unangenehm.“
Wann „The Irishman“ und „The Devil In The White City“ in die Kinos kommen sollen, steht aktuell noch nicht fest. Immerhin könnt ihr euch aber demnächst den eingangs erwähnten „Silence“ anschauen.